Die Grünen müssen sich nach dem Chef-Beben neu aufstellen: Jetzt stehen die ersten Kandidaten für die neue Doppelspitze fest.

Die Habeck-Vertraute Franziska Brantner (45) und Felix Banaszak (34), Ex-Chef der Grünen Jugend, wollen den Parteivorsitz übernehmen. Für das Amt des Bundesgeschäftsführers, der bei anderen Parteien Generalsekretär heißt, soll Andreas Audretsch (40) seinen Namen in den Ring werfen wollen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (55) und seine Staatssekretärin Brantner kennen sich schon lange. Anfang September setzte er durch, dass sie seine Wahlkampfmanagerin werden soll.

Brantner trat 1996 in die Grüne Jugend ein, gehört heute wie Habeck zum Realo-Flügel. Sie ist promovierte Politikwissenschaftlerin, arbeitete in den USA und in England. Außerdem ist sie ausgebildete Mediatorin, sagt, dass sie wisse, „wie man sich nicht verarschen lässt“.

Bis 2013 war Brantner mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (52) liiert, hat mit ihm eine gemeinsame Tochter.

„Manchmal muss man all in gehen“

Brantners Co-Kandidat Banaszak schrieb auf Instagram: „Manchmal muss man all in gehen. Heute ist so ein Moment.“ Die Grünen stünden derzeit nicht dort, wo sie stehen sollten, schrieb der Bundestagsabgeordnete.

Bazaszak weiter: „Dieses Land braucht eine politische Kraft, die an Solidarität und Gerechtigkeit glaubt, die sich mit dem Vorgefundenen nicht abfindet, die die Zukunft unserer Kinder und Enkel erkämpft. Und ja, darum geht es. Also: Lasst uns kämpfen!“

Brantner schrieb auf der Plattform: „Die Menschen in unserem Land erwarten von uns Lösungen, die ihr Leben verbessern. Wir können als Partei der demokratische Ort sein, an dem sich Menschen versammeln, die an unser Land und Europa glauben. Dafür bitte ich um Euer Vertrauen.“

Brantner dankte auf Instagram den scheidenden Vorsitzenden Omid Nouripour (49) und Ricarda Lang (30) „für ihre Arbeit unter schweren Bedingungen und ihren selbstlosen Schritt, den Weg für einen Neustart unserer Partei freizumachen“. Dafür zolle sie ihnen „wirklich Respekt“.