Es waren gerade bittere Tage für Wolodymyr Selenskyj (47) – doch kann der Ukraine-Präsident nach einer dramatischen Wende im Krimi um die Zukunft seines Landes jetzt wieder hoffen?

Aus Kiew kam Dienstag die Nachricht über einen Durchbruch beim zähen Ringen um einen Rohstoff-Vertrag mit den USA! 

Die Verhandler von US-Präsident Donald Trump (78) gaben ihre Forderung nach Schürfrechten für Bodenschätze, darunter begehrte Seltene Erden, im Umfang von 500 Milliarden Dollar auf. Im Gegenzug kündigte die Ukraine an, dem Entwurf des neuen Deals zuzustimmen, wie das „Wall Street Journal“ berichtet.  

Das Dokument könnte bereits am Freitag unterzeichnet werden – bei einem persönlichen Treffen zwischen dem Kriegspräsidenten und Trump im Weißen Haus. 

Selenskyj bewies Nervenstärke im Rohstoff-Poker

Diese Unterzeichnungs-Zeremonie wäre ein Riesenerfolg für Selenskyj! 

Mit Nervenstärke und einer harten Taktik hat er sich an den Verhandlungstisch zurückgekämpft. Die vor drei Jahren von Russland überfallene Nation kann wieder hoffen, auf Augenhöhe Teil der von Trump initiierten Friedensverhandlungen zu sein. Diese hatte der US-Oberkommandierende zunächst im Alleingang mit Moskau begonnen – mit einem Telefonat mit Kreml-Herrscher Wladimir Putin (72), gefolgt von einem Außenminister-Treffen in Saudi-Arabien.

Ein geschocktes Europa und das Kriegsland selbst landeten auf dem Abstellgleis. 

Selenskyj stand unter immensem Druck, pokerte aber letztendlich erfolgreich.

Er verweigerte erste Forderungen einer Abfuhr von 50 Prozent aller Rohstoffumsätze an die USA.

Sein Tenor: Der Preiszettel war zu hoch, Sicherheitsgarantien unzureichend. „Ich möchte nicht, dass zehn Generationen von Ukrainern dafür bezahlen müssen“, sagte er am Sonntag.

Außerdem stellte Selenskyj klar, ein Übereinkommen nur mit Trump gemeinsam unterschreiben zu wollen – und nicht mit rangniedrigeren Emissären, wie zuletzt dem angereisten Finanzminister Scott Bessent (63).

Prompt geriet er ins Sperrfeuer von Trump: Der kanzelte ihn als „Diktator“ ab, drohte, er werde „bald kein Land mehr haben“. 

40 Prozent der Rohstoff-Reserven liegen in besetzten Gebieten

In dem aktuellen Entwurf fehlen zwar weiterhin konkrete Sicherheitsgarantien. Doch Kiew hofft, dass durch die Einigung ein Neustart bei den zerrütteten Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA möglich ist. 

Laut Vertragsentwurf würde Kiew Einnahmen künftiger Verkäufe von Bodenschätzen in einen Fonds transferieren, der wiederum in neue Schürfprojekte in dem Land investiert. Umsätze mit Öl- und Gas-Exporten sind ausgenommen. 

Das exakte Ausmaß einer US-Beteiligung soll in künftigen Verträgen ausgehandelt werden. Washington hat bisher die Ukraine mit mehr als 100 Milliarden Dollar unterstützt, darunter 70 Milliarden an Kriegshilfe. Trump hingegen spricht von 350 Milliarden. 

In dem Kriegsland werden 20 der von den USA als „kritisch“ eingestuften 50 Mineralien geschürft, darunter Lithium, Grafit, Titan, Uran und „Seltene Erden“, eine Kombination von 17 Elementen, die von Mobiltelefonen bis hin zur Rüstungsindustrie essenziell sind. 

Ein Haken aber: 40 Prozent der Vorkommnisse liegen in derzeit von russischen Streitkräften besetzten Gebieten.