Im ZEIT-Podcast unterhalten sich ZEIT-Autorin Ubin Eoh und Christoph Amend, Editorial Director
der ZEIT, jede Woche mit einem Gast über alles rund ums Wochenende. Auf der
Frankfurter Buchmesse sprachen sie mit Gregor Gysi übers Ausschlafen, über
Politik und Bücher.
Der Politiker der Linkspartei erinnerte sich, wie es in seiner Kindheit ausschließlich
sonntagmittags Fleisch gab. Heute fände er, dass wir zu viel Fleisch essen
würden. Er sei zwar weder Vegetarier noch Veganer, aber: „Früher war Fleisch
etwas rarer, und ich glaube, wir sollten wieder etwas Besonderes daraus
machen.“
Wie er heute seine freien Wochenenden gestalte? Gegen neun
stehe er auf, putze die Zähne und lese im Videotext der ARD die Nachrichten „ab
Seite 104“. Sport und eine gute Rasur seien ihm am Wochenende ebenso wichtig
wie ein ausgiebiges Frühstück.
Gysi teilte auch verschiedene Anekdoten aus dem Bundestag mit dem Publikum und erzählte von seiner guten Beziehung zu Norbert Lammert, dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestags. „Letztlich ist er sehr ironisch“, sagte Gysi über Lammert. Nur selbstironisch sei er nicht, das unterscheide die beiden. „Selbstironie ist natürlich die höchste Form der Arroganz“, sagte Gysi. „Da musst du ja so überzeugt von dir sein, dass du dir das auch leisten kannst.“
Gysi hatte auch seine jüngste Veröffentlichung dabei:
In erzählt er von Werken, die ihn im Verlauf
seines Lebens geprägt haben, zum Beispiel sein Lieblingskinderbuch .
Darin geht es um einen Jungen, der feststellen muss,
dass alle anderen Menschen verschwunden sind. „Er kann machen, was er will.
Keiner redet ihm rein“, erzählte Gysi. Allmählich merke der Junge, dass das
Leben ganz schön trist ohne andere Menschen sei. „Da ich allein das Sorgerecht
für meinen Sohn hatte, habe ich am Schluss nur einen Satz geändert“, so Gysi. Besonders
freue sich der Junge über seine Mama, habe ursprünglich im Kinderbuch gestanden.
Gysi habe die Mama durch den Papa ersetzt.
Sehen Sie hier das Video.