Was für ein Zoll-Zick-Zack!

Mitte der Woche hat US-Präsident Donald Trump (78) seine Drohungen wahrgemacht und damit Schockwellen ausgelöst:

Die USA wollen künftig Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autos erheben, die nicht in den USA gefertigt werden. Anfang April soll die Maßnahme greifen.

Für die Auto-Industrie weltweit wären die Folgen dramatisch – insbesondere für die deutschen Konzerne. Entsprechend fielen die Reaktionen aus – Alarmstimmung in den Vorstandsetagen, Frust an den Börsen: Die Kurse rauschten runter.

Und dann das! Auf dem Flug ins Wochenende deutete Trump am Freitag plötzlich einen Rückzieher an.

Er sei bereit für „Deals“ mit Ländern, die US-Zölle vermeiden wollen.

An Bord des Präsidenten-Flugzeugs Air Force One plauderte Trump vor Journalisten munter drauflos.

Länder wie Großbritannien seien an die USA herangetreten, um „Deals“ auszuhandeln und die gegenseitigen Zölle abzuwenden. „Sie wollen einen Deal aushandeln. Das ist möglich, wenn wir etwas für den Deal bekommen können“, erklärte Trump.

„Ja, ich bin auf jeden Fall offen für so etwas. Wir können etwas tun, wenn wir dafür etwas bekommen.“

Also doch keine Auto-Zölle?

Auf die Frage, ob solche Deals vor dem 2. April zustande kommen könnten, sagte Trump: „Nein, wahrscheinlich später. Es ist ein Prozess.“

Dennoch besteht Hoffnung. Deutschland versucht gerade mit allen Mitteln, das Schlimmste noch zu verhindern.

Die Bundesregierung hofft weiter, dass es am Ende doch noch eine Lösung im Streit um US-Zölle gegen Importautos geben kann. „Im Augenblick … setzen wir noch darauf, in Gesprächen mit den Vereinigten Staaten noch mal auf Einigungen zu kommen, die einen Handelskrieg womöglich abwenden“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin.

Und die diplomatischen Drähte glühen offenbar bereits.

Noch-Bundesfinanzminister Jörg Kukies ist nach Washington gereist, um zu sondieren.

Zugleich warnte er die USA vor einer Eskalation des Handelskonflikts mit Europa. „Höhere Zölle treffen die deutschen Autobauer und die gesamte deutsche Wirtschaft besonders hart. Sie schaden aber auch der US-Wirtschaft, da sie Importe verteuern und die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA steigen werden“, sagte der SPD-Politiker nach Gesprächen in Washington. Kukies gab sich optimistisch:

„Wir müssen weiter mit den USA im Gespräch bleiben und gemeinsam nach Lösungen suchen, um eine Eskalation zu vermeiden.“

Laschet reicht Trump die Hand

Ähnlich äußerte sich auch Vielleicht-Außenminister Armin Laschet.

Der CDU-Außenpolitiker will US-Präsident Trump angesichts der Konflikte mit Russland und China enger an Europa binden. „Es bringt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir uns jeden Tag ereifern über Donald Trump und uns über ihn lustig machen“, sagte Laschet der Funke Mediengruppe. „Man muss alles tun, Trump so eng wie möglich an Europa zu binden.“ Es gelte, ihm zu verdeutlichen, dass eine enge Zusammenarbeit auch im amerikanischen Interesse sei.

Laschet ist für das Amt des Außenministers im Gespräch, falls es mit der Bildung einer Koalition aus Union und SPD klappt.

Es scheint, als würde da einer Donald Trump die Hand reichen …