Die Ampel ist bei den Deutschen unten durch, und der Kanzler zeigt sich – zumindest zum Teil – einsichtig. Schelte von Scholz für die eigene Truppe!

So kritisierte der Bundeskanzler jetzt das öffentliche Auftreten seiner Koalition aus SPD, Grünen und FDP. „Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von heftigem öffentlichem Streit begleitet wurden“, sagte der SPD-Politiker dem „Tagesspiegel“. „Vor lauter Pulverdampf konnte man manchmal nicht mehr sehen, was da eigentlich alles beschlossen wurde.“ Dabei seien „viele dieser Beschlüsse richtungsweisend“.

Scholz fühlt sich aber auch ungerecht behandelt, in der Öffentlichkeit ins falsche Licht gerückt. So erhob der Kanzler den Vorwurf, Medien würden nicht angemessen berichten.

Die Bürger erführen bei politischen Diskussionen zu selten, worum es wirklich gehe. „Zu oft wird nur berichtet: Wer tritt wie auf? Wer benimmt sich daneben? Wer sieht hübsch aus oder formuliert besonders clever?“, sagte Scholz. „Wir machen hier aber keine neue Folge von ,Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ – es geht doch um Politik.“

Und weiter: „Mich ärgert es, wenn die Betrachtung von Politik sich auf den Theaterdonner, der bei der Durchsetzung jeder entschiedenen Reform zu hören ist, konzentriert und bei der Berichterstattung die Inhalte kaum eine Rolle spielen.“

Scholz sagte, er rechne „fest damit, dass die Regierung in dieser Konstellation die ganze Legislaturperiode zusammenbleibt“. Also noch ein Jahr bis September 2025.

Und: Er setzt auf eine zweite Amtszeit! Der Kanzler: „Ich rechne auch fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden.“