Nach seiner Entlassung hat sich auch Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) mit einem Pressestatement an die Öffentlichkeit gewandt – und mit Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) abgerechnet.

Gleich zu Beginn macht er klar: „Unsere Vorschläge wurden von SPD und Grünen nicht einmal als Beratungsgrundlage akzeptiert.“

Mit schweren Vorwürfen wandte er sich an den Kanzler: „Er hat die wirtschaftlichen Sorgen der Bürgerinnen und Bürger lange verharmlost.“

Heißt: Der Finanzminister wirft dem Bundeskanzler vor, die Wirtschaftskrise ignoriert oder verschleppt zu haben.

Mit den bisherigen Gegenvorschlägen seitens des Kanzlers rechnete Lindner gnadenlos ab.

„Seine Gegenvorschläge sind matt, unambitioniert und leisten keinen Beitrag, um die grundlegende Wachstumsschwäche unseres Landes zu überwinden, damit wir unseren Wohlstand, unsere soziale Sicherung und unsere ökologische Verantwortung erhalten können.“

„Olaf Scholz hat nicht die Kraft“

Dann legt Lindner so richtig los: „Olaf Scholz hat leider gezeigt, dass er nicht die Kraft hat, unserem Land einen neuen Aufbruch zu ermöglichen.“

Und macht klar: „Stattdessen hat der Bundeskanzler seit heute Nachmittag ultimativ von mir verlangt, die Schuldenbremse des Grundgesetzes auszusetzen. Dem konnte ich nicht zustimmen, weil ich damit meinen Amtseid verletzt hätte.“

Fazit von Lindner zum Ampel-Aus: „Sein genau vorbereitetes Statement vom heutigen Abend belegt, dass es Olaf Scholz längst nicht mehr um eine für alle tragfähige Einigung ging, sondern um einen kalkulierten Bruch dieser Koalition. Damit führt er Deutschland in eine Phase der Unsicherheit.“