Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hat erstmals seit zwei Jahren wieder mit Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) telefoniert. Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor. Laut Regierungskreisen fand das einstündige Gespräch am heutigen Freitag statt.

Scholz hatte zuletzt mehrfach gesagt, dass er mit Putin telefonieren wolle. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57) hatte Scholz zunächst eine Abfuhr erteilt: „Auf den ersten Blick gibt es keine gemeinsamen Themen (für ein Gespräch), unsere Beziehungen wurden faktisch auf den Nullpunkt geführt und nicht auf unsere Initiative hin.“

Jetzt tauschten sich die beiden Politiker trotzdem aus! Scholz führte das Telefonat im Vorfeld des G20-Gipfels, zu dem er am Sonntag nach Brasilien aufbricht. Über den Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

Hat auch Trump mit Putin gesprochen?

Zuletzt hatte sich auch der designierte US-Präsident Donald Trump (78) offen für ein Gespräch mit Putin gezeigt. „Ich denke, wir werden sprechen“, sagte er in einem Interview mit dem Sender „NBC News“. Der Kreml-Herrscher hatte Trump kurz zuvor zu seinem Wahlsieg gratuliert und ebenfalls erklärt, dass er „bereit“ sei für Gespräche mit Trump.

Wenige Tage später meldete die „Washington Post“ dann unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Trump und Putin telefoniert hätten. Doch der Kreml dementierte: Es sei „komplett unwahr“ und „pure Erfindung“, dass Trump und Putin gesprochen hätten, sagte Putin-Sprecher Peskow.

Deutschland ist nach den USA der größte Unterstützer der Ukraine. Allerdings betont Scholz regelmäßig, eine weitere Eskalation und eine direkte Beteiligung des Westens an dem Krieg müsse verhindert werden. Deshalb verweigert Scholz der Ukraine, mit deutschen Waffen Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen.

Auch den Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von 500 Kilometern will der Kanzler trotz wiederholter Forderungen der Ukraine nicht liefern.