Wahlkampf-Finale für Olaf Scholz!

Einen Tag vor der Bundestagswahl kämpfte der Kanzler ein letztes Mal um Wählerstimmen: in seinem Wahlkreis in Potsdam, in der Schinkelhalle.

Draußen 15 Grad und Sonne. Drinnen 300 Leute, Jazz-Musik und SPD-Lippenstifte. Der Kanzler nutzte seinen letzten Auftritt, um unentschiedene Wähler zu überzeugen: „Viele werden bis ins Wahllokal mit sich ringen“, so der Kanzler.

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte Scholz: „Wir haben die Ukraine nicht alleine gelassen. Das darf auch in Zukunft nicht passieren. Auf uns kann man sich verlassen.“

Und auch den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (69) nahm Scholz ein letztes Mal in die Mangel: Merz’ Wort, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, könne man nicht trauen. „Auf uns können sich dabei alle verlassen. Das ist aber nicht mehr bei allen so“, spielte Scholz auf die gemeinsame Asylabstimmung von Union, FDP und AfD an. Deshalb warb er für eine starke SPD, damit „AfD und Union keine zufällige Mehrheit haben, das ist das, was wir brauchen“.

Scholz hat in seinem Wahlkreis, den er 2021 direkt holte, prominente Konkurrenz: Hier tritt auch die Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock (44) an. Seine Chancen, Kanzler zu bleiben, sind katastrophal schlecht. Dagegen hat er im Wahlkreis ganz gute Aussichten zu gewinnen.

Im Anschluss an seinen Wahlkampfauftritt sagte Scholz vor Journalisten: Sollte er das Direktmandat gewinnen, werde er es auch annehmen – und „eindeutig“ die nächsten vier Jahre als Abgeordneter im Bundestag sitzen. In der Vergangenheit habe der Gewinn des Wahlkreises zu den „ganz besonderen Momenten“ in seinem Politiker-Leben gehört, so Scholz.

Nach dem Auftritt in Potsdam machte Scholz zudem noch Selfies mit Anhängern. Ab dem Abend gibt es für den Kanzler dann eine kurze private Auszeit. Am Wahltag wird seine Frau Britta Ernst 64 Jahre alt. Abends feiert er mit ihr im engsten Kreis in den Geburtstag.

„Ich glaube an einen Wahlsieg“

Bereits am Samstagmorgen war Scholz in der Potsdamer Innenstadt unterwegs gewesen – und hatte spontan für seine Wahlkampfhelfer Brötchen beim Bäcker gekauft. Dort zeigte sich der Kanzler auch völlig unbeeindruckt vom Umfrage-Tief seiner Partei. Auf die Frage eines Journalisten, ob er an ein Wunder am Sonntag glaube, konterte Scholz: „Ich glaube nicht an Wunder, sondern an einen Wahlsieg – fängt auch mit W an.“