Nächster Schiri-Wirbel beim DFB!
Ex-Fifa-Schiedsrichter Manuel Gräfe (51) hatte erfolgreich gegen eine Altersgrenze geklagt, der DFB legte Berufung ein. Jetzt klagt auch ein viel jüngerer Schiri wegen „Altersdiskriminierung“!
Ist Francisco Lahora (28) aus Bonn zu alt, um die 3. Liga zu pfeifen?
Worum geht’s? Der DFB hatte ihn nicht in die Coaching-Liste für die 3. Liga aufgenommen. Und das, obwohl ihm die regionalen Verbände Top-Leistungen bescheinigt hatten.
Hintergrund: Jedes Jahr dürfen die Landes- und Regionalverbände die besten Schiris für eine Coaching-Liste nominieren – mit dem Ziel 3. Liga (oder höher).
Lahora stand in den Bewertungslisten von Heimat- und Regionalverband weit oben – und kassierte trotzdem eine Abfuhr.
Problem: sein Alter? Es gibt zwar keine festgelegten Altersgrenzen. Aber Orientierungspunkte, argumentiert der DFB. Für die 3. Liga seien maximal 25 Jahre die gelebte Praxis, heißt es.
Lahora, von Beruf Projektmanager, fühlt sich diskriminiert. Nun pocht er auf Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, hat Klage eingereicht. Der „kicker“ berichtete zuerst über den Fall.
Lahora zu BILD: „Das ist maximal unfair! Es gibt sicher Gründe für gewisse Altersgrenzen. Aber in meinem Fall ist die Frage, ob 28 wirklich grenzüberschreitend ist.“
Die DFB-Schiri GmbH wollte sich auf BILD-Nachfrage nicht äußern.
Lahora: „Mir geht es nicht um Geld, sondern um Fairness. Es gibt genug andere Kollegen, die sich an den Altersgrenzen stören. Aber die trauen sich nicht, das anzusprechen. Es ist eine Systemfrage.“
Aktuell liegt der Fall beim Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbands und dem Arbeitsgericht Bonn. Derzeit haben Lahora und der DFB jeweils Zeit für eine Stellungnahme.
Ob der Verband erneut Geld an einen Schiri zahlen muss? Manuel Gräfe (51) wurden nach seiner Klage gegen die Altersgrenze von 47 Jahren vom Landgericht Frankfurt/Main 48.500 Euro zugesprochen.
Der Ausgang im Fall Lahora? Völlig offen …