Rettet sie Europa vor Trumps Zollhammer?
Der alte Kontinent blickt heute angespannt über den Atlantik: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni (48) ist angesagt für eine Visite bei US-Präsidenten Donald Trump (78) im Weißen Haus. Das erwartete Top-Thema: der drohende Handelskrieg zwischen den USA und der EU. Am sogenannten „Befreiungstag“ hatte Trump 20 Prozent generelle Einfuhrgebühren verhängt. Doch dann eine 90-Tage-Aufschub gewährt. Für Verhandlungen!
Und hier scheint Meloni derzeit die besten Karten zu haben, Trump ins Gewissen zu reden!
Die „Fratelli d’Italia“-Politikerin ahmt den rechts-populistischen Stil des Republikaners nach und lobt generell seine patriotische MAGA-Bewegung („Make America Great Again“). Trump gab Komplimente zurück und hofierte sie als „brillant“, nannte sie ein „Energiebündel“ und sah einen möglichen Partner, um die „Welt ein wenig auszubügeln“, wie er fand.
Besuch in Mar-a-Lago und Einladung zur Vereidigung
Immer wieder wurde diese Achse zur Schau gestellt:
► Beide wurden bei einer innigen Unterhaltung am Rande der Wiedereröffnung der Notre-Dame-Kathedrale im Dezember in Paris gesehen.
► Danach besuchte sie Trump in seinem Florida-Resort Mar-a-Lago.
► Auch erhielt Meloni, anders als die meisten europäischen Anführer, eine Einladung zu seiner Vereidigung (20. 1.).
► Und unvergesslich: Trumps Top-Berater Elon Musk (53) schien einmal so heftig mit ihr zu flirten, dass Beziehungsgerüchte die Runde machten.
Also: Ist Meloni Europas Geheimwaffe? Und rettet jetzt die Italienerin die deutsche Auto-Industrie und Exportwirtschaft?
Sie besucht jedenfalls als erster Staatsgast aus Europa das Oval Office nach dem Lostreten von Trumps Handelskriegen. Sie wolle die Visite nutzen, um erste Grundsteine für Verhandlungen zu legen, heißt es. Brüssel sieht hier ein wenig bange zu:
► Hat Meloni eher „Italien zuerst“ im Hinterkopf und riskiert die europäische Einigkeit? Immerhin ist Italien in der EU der Staat mit den drittgrößten Ausfuhren in die USA.
► Oder versteht sie sich eher als Emissärin des Bündnisses aus 27 Ländern. Hier wird hervorgekehrt, dass sich Meloni äußerst loyal verhielt, als sie US-Vize JD Vance (40) nach seiner Münchner Europa-Schelte tadelte.
Fest steht nur: Es wird ein diplomatischer Drahtseilakt!
Meloni will „Vermittlerin“ spielen
Und es geht um die Zukunft der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen: Die USA sind mit Ausfuhren von 531 Milliarden Euro im Vorjahr der wichtigste Exportmarkt der EU. Trumps angedrohte Zölle könnten ein Austrocknen des Warenflusses verursachen — von Chianti, Chemieprodukten bis BMWs. „Sie wird eine Vermittlerin spielen“, sagte Parteikollege Adolfo Urso (67) zur „New York Times“. Ihr Ass: die „besondere Beziehung zu Trump“.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) soll mit Meloni eine Taktik für das Treffen besprochen haben, berichtet der „Guardian“. Der Deutschen ist es jedenfalls bisher nicht gelungen, einen Termin bei Trump zu ergattern. Die Last liegt damit auf den Schultern von Meloni.