Den Mutigen gehört die (Fußball-)Welt.
Doch Nuri Sahin gehört ganz offensichtlich (noch) nicht zu den Mutigen …
Anders lässt sich kaum erklären, warum Borussia Dortmund nach einer ersten Hälfte voller Glanz und Gloria am Ende sogar noch froh sein konnte, von Real Madrid nicht in sämtliche Einzelteile zerlegt worden zu sein.
Die wichtigste Lehre für den jungen BVB-Trainer aus der 2:5-Pleite im Bernabeu-Stadion kann deshalb nur lauten: Wer Angst vor dem Untergang hat, beschwört ihn damit nur selbst herauf.
Wie Sahin. 45 Minuten brannten seine Jungs ein wahres Feuerwerk ab. Brachten sie die Königlichen mit viel Schwung und seiner offensiv ausgerichteten Aufstellung an den Rand des Wahnsinns. Die verdiente 2:0-Pausenführung – eine ungeahnte Demonstration Dortmunder Angriffsstärke.
Anstatt aber nach dem Seitenwechsel genauso weiterzumachen, veränderte Sahin viel zu früh die Statik des Spiels. Tauschte Wirbelwind und Torschütze Jamie Gittens gegen Waldemar Anton für mehr defensive Stabilität.
Was stark nach „Buchse-voll-Strategie“ roch, ging auch prompt in die Hose. Plötzlich rannten die „Schwarzgelben“ nur noch hinterher, wurden sie vom überragenden Vinícius Junior fast im Alleingang auf links gedreht.
Schlicht und ergreifend vercoacht, Herr Sahin!
Damit verpasste er die große Gelegenheit, als erster Borussen-Trainer überhaupt bei Real einen Sieg einzufahren. Die Chance war da, doch sie blieb letztlich ungenutzt. Schade drum.
Fakt ist: Wer mal ein Meistertrainer werden will, muss Lehrgeld zahlen. Sahin hat’s in Madrid schmerzhaft zu spüren bekommen …