Russland hat die US-russische Ballerina Xenia Karelina freigelassen. Das teilte Außenminister Marco Rubio am Donnerstag in Washington mit.
Karelina war im August des vergangenen Jahres unter fadenscheinigen Gründen zu zwölf Jahren Haft in einem der Folter-Knäste von Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) verurteilt worden. Ihr war vorgeworfen worden, 50 Dollar (knapp 45 Euro) an die Ukraine gespendet zu haben.
Das „Wall Street Journal“ hatte zuvor berichtet, Russland habe im Gegenzug in einem Gefangenenaustausch die Freilassung des 2023 festgenommenen Deutsch-Russen Arthur Petrow erreicht. Petrow war 2023 in Zypern nach einem Haftbefehl der USA wegen Verstößen beim Handel mit Mikroelektronik festgesetzt worden.
Verurteilung erfolgte wegen „Hochverrats“
Der Fall Karelina stand einmal mehr exemplarisch für die Willkür russischer Gerichte bei der Verfolgung und Verurteilung vermeintlicher Staatsfeinde. So schmückte Putins Geheimdienst FSB den Fall entsprechend dramatisch aus, um Karelina aus dem Verkehr zu ziehen.
Damals hieß es, Karelina habe Geld gesammelt, „das für den Kauf medizinischer Gegenstände, Ausrüstung und Munition“ im Ukraine-Krieg verwendet worden sei. Beweise konnte der Kreml dafür nicht vorlegen. Die Verurteilung erfolgte wegen „Hochverrats“.
Karelina, die sowohl die russische, als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, lebte bereits seit einem Jahrzehnt in Beverly Hills. Im Februar hatte sie ihre Eltern in Jekaterinburg besucht – dabei schlugen Putins Schergen zu und verhafteten die Ballerina.
Sah Karelina ihr Schicksal voraus?
Ein Schock, obwohl Karelina und ihr Freund Chris van Heerden bereits geahnt hatten, dass sie wohl in die Fänge der Russen gelangen würde: Vor ihrer Abreise nach Russland hatte sie eine Freundin gebeten, ihre Kredite zu begleichen und ihr Auto zu verkaufen.
Die USA und Russland tauschen am Rande des Ukraine-Krieges immer wieder Gefangene aus. Zuletzt hatte Kreml-Machthaber Putin am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch gegen Amerikaner freibekommen.
Unter den von Russland freigelassenen US-Bürgern war der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich. Im Zuge des Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuß.