Auf der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen.
Die Besatzung des russischen Schiffes habe mit Signalmunition geschossen. Der Hubschrauber war zur Aufklärung unterwegs.
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) erwähnte den Vorfall am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel, nannte jedoch keine Details.
Mehr Patrouillen in der Ostsee
Grund für den Hubschrauber-Flug sind die verstärkten Patrouillen in der Ostsee.
Baerbock kündigte an, die Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee noch mal zu verstärken. Denn: Immer wieder kommt es zu russischen Angriffen auf diese sensible Infrastruktur. Als Beispiele nannte die Außenministerin die Zerstörung von Kabeln und auch das Stören des GPS-Systems.
Der Einsatz von Signalmunition ist eigentlich nur in Notsituationen üblich.
Baerbock verwies darauf, dass in der Ostsee immer wieder Schiffe unterwegs sind, die versuchen, die Sanktionen zu umgehen, die Russland seit dem Angriff auf die Ukraine auferlegt werden.
Verdacht auf chinesische Schiffe
Erst im November sind zwei Glasfaserkabel in der Ostsee beschädigt worden. Eines dieser Kabel verläuft zwischen Schweden und Litauen, das andere zwischen Finnland und Deutschland.
Die Ursache ist noch unklar, die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Im Fokus steht ein chinesisches Schiff namens „Yi Peng 3“, das zur fraglichen Zeit die betroffenen Stellen passiert haben soll.
Schon im vergangenen Jahr kam es zu einem vergleichbaren Vorfall: Eine Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland wurde schwer beschädigt.
Polens Regierungschef Donald Tusk schlug seinerzeit eine gemeinsame Überwachung vor.
Neben Russland wird auch China, Nordkorea und dem Iran vorgeworfen, Europa mit hybriden Angriffen schwächen zu wollen. Diese Angriffe werden von staatlichen oder nicht staatlichen Akteuren durchgeführt, ohne einen offenen Krieg zu führen. Sie lassen sich oft schwer oder gar nicht einem bestimmten Urheber zuordnen.