2004 stand Aleksey Bugaev beim 2:1-Sieg Russlands gegen den späteren Europameister Griechenland 90 Minuten auf dem Platz. 20 Jahre später entschied er sich nach seiner Verurteilung wegen Drogenschmuggels für die Front im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine, statt seine zehnjährige Haftstrafe abzusitzen. Jetzt ist Bugaev (†43) tot.
Das bestätigte sein Anwalt Anton Smirnov dem russischen Sportportal sport24.ru. Bugaev sei an der Front im Krieg gegen die Ukraine gefallen.
Insgesamt spielte der ehemalige Innenverteidiger siebenmal für die russische Nationalmannschaft. Von 2001 bis zu seinem Karriereende 2010 bestritt Bugaev mehr als 100 Spiele in der ersten russischen Liga. Unter anderem für die Klubs Torpedo Moskau, Tom Tomsk und FK Krasnodar.
Erst im September dieses Jahres war der Russe zu fast zehn Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden. Nur drei Monate nach dem Urteil ist er nun gestorben. Das bestätigte auch Bugaevs Vater Ivan. „Leider stimmt die Nachricht über seinen Tod. Es geschah heute“, sagte er sport24.ru. Laut Anwalt Smirnov sei es aktuell nicht möglich, Bugaevs Leiche zu bergen.
Keine Seltenheit: Russlands Diktator Wladimir Putin (72) rekrutiert viele Häftlinge als Soldaten, die nach einer Dienstzeit begnadigt werden sollen. Viele sterben, da sie schlecht ausgerüstet in Angriffswellen ins Abwehrfeuer geschickt werden. Diese grausame Praxis wird als „Fleischwolf“ bezeichnet.
Der Krieg macht vor dem Fußball nicht Halt: In der Vergangenheit häuften sich die Todesmeldungen über ukrainische Sportler oder deren Angehörige. Im Dezember fiel der Vater des Ersatztorhüters Denys Tvardovskyi (21) von Champions-League-Teilnehmer Schachtar Donezk bei Kämpfen mit der russischen Invasionsarmee.
Auch die zwei ukrainischen Fußball-Profis Vitalii Sapylo (†21) und Dmytro Martynenko (†25) starben durch den Angriffskrieg. Sapylo, ein junger Torwart, starb als Panzerkommandant bei der Verteidigung von Kiew. Martynenko versteckte sich mit seiner Mutter in ihrem Haus und starb bei einem russischen Bombenangriff.