Russischer Chefunterhändler verspottet Friedrich Merz

Russland reagiert mit Spott auf einen Medienbericht über ein vertrauliches Telefonat europäischer Spitzenpolitiker zum Ukrainekrieg. Der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew griff Bundeskanzler Friedrich Merz in einem Post bei X hart an. „Lieber Merz, Sie sind nicht einmal
im Spiel“, schrieb er. „Sie haben sich durch Kriegstreiberei, die Torpedierung
des Friedens, unrealistische Vorschläge, den Selbstmord der westlichen
Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit selbst disqualifiziert“, fügte er hinzu.

Der  hatte zuvor aus einem vertraulichen Telefonat zitiert, an dem neben Merz auch der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Darin äußerte Merz Misstrauen gegenüber den
US-Unterhändlern im Ukrainekrieg. Danach soll Merz zu Selenskyj
über die US-Unterhändler gesagt haben. „Sie spielen Spielchen, sowohl
mit euch als auch mit uns.“

„Für Selenskyj besteht große Gefahr“

An der Telefonschalte nahm laut dem Bericht auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teil. Das Gespräch soll am vergangenen Montag stattgefunden haben, bevor der US-Sondergesandte Steve Witkoff Russlands Staatschef Wladimir Putin traf. „Es besteht die Möglichkeit, dass die USA die Ukraine
beim Thema Territorium verraten, ohne Klarheit über
Sicherheitsgarantien“, sagte Macron demnach. Für Selenskyj bestehe „eine große
Gefahr“. 

Die
Bundesregierung wollte sich nicht zum Bericht äußern.

Kirril Dmitrijew ist Wladimir Putins Unterhändler bei den Gesprächen mit den USA. Er hat in den Vereinigten Staaten studiert, bei einer großen Investmentbank gearbeitet und gilt als geschickter Diplomat, der vor allem auf wirtschaftliche Anreize gegenüber US-Präsident Donald Trump setzt.