In der syrischen Stadt Aleppo sind erstmals seit 2016 wieder russische Luftangriffe ausgeführt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Russische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht zu Samstag „erstmals seit 2016 Angriffe auf Teile der Stadt Aleppo“ geflogen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Der syrische Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida, Hajat Tahrir al-Scham und verbündete Gruppierungen hätten zudem „den größten Teil der Stadt sowie Regierungszentren und Gefängnisse“ unter ihre Kontrolle gebracht.
Krieg in Syrien flammt wieder auf
Der Krieg in Syrien flammt in diesen Tagen wieder auf. Syrische Rebellen hatten in dieser Woche bereits plötzlich eine Großoffensive auf Aleppo gestartet. Aus Armee- und Rebellenkreisen hieß es übereinstimmend, dass es sich bei dem Vorstoß um den ersten größeren Gebietsgewinn der Rebellen seit 2020 handelt.
Nachdem die Stadt im syrischen Bürgerkrieg von 2011 bis 2016 stark umkämpft war, wird sie seit 2016 von den Truppen von Syriens Diktator Baschar al-Assad (59) kontrolliert.
Gefechte kurz vor Aleppo
Am Freitag erreichten die Gefechte den Stadtrand Aleppos. Augenzeugen zufolge waren Gefechtslärm und Explosionen weithin zu hören. Ein Teil der Regierungstruppen verließ demnach seine Stellungen. Nach Angaben eines dpa-Reporters vor Ort sind Tausende Menschen auf der Flucht in ländliche Gebiete oder andere Städte. Die Rebellenallianz verhängte nach eigenen Angaben eine Ausgangssperre in der Stadt bis 8 Uhr morgens am Samstag.
Das syrische Verteidigungsministerium gab an, die Streitkräfte seien mit massiven Angriffen im Umland Aleppos und Idlibs konfrontiert. Die syrische Armee griff mit Unterstützung russischer Kampfjets Dutzende Ziele in Idlib und im Umland von Aleppo an. Ein Sprecher der russischen Armee teilte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit, mindestens 200 Rebellen seien bei russischen Angriffen getötet worden.