Wirrer Vorschlag in Russland: der Kreml-treue Abgeordnete Vitaly Borodin will den Weihnachtsmann auf die Liste der „ausländischen Agenten“ setzen lassen.
Borodin ist Leiter des Föderalen Projekts für Sicherheit und Korruptionsbekämpfung und reicht immer wieder Polizeiberichte gegen vermeintliche Staatsfeinde ein.
▶︎ Jetzt bittet er den russischen Generalstaatsanwalt in einem Brief darum, den Weihnachtsmann aufgrund seiner „Popularität in ‚unfreundlichen‘ Ländern“, die sein Bild nutzen, um „traditionelle Weihnachtswerte zu untergraben“, als „ausländischen Agenten“ zu bezeichnen. Das berichtet die Kreml-kritische Nachrichtenseite „Meduza“.
Im Gegensatz zu westlichen Kritikern des Weihnachtsmanns sorgt sich Borodin offenbar nicht um den Stellenwert von Jesus, sondern um Väterchen Frost, die beliebteste mythologische Figur der russischen Neujahrsfeiertage, berichtet Meduza weiter.
Borodin behauptete, dass Markenzeichen auf Darstellungen des Weihnachtsmanns einen Wert von 1,6 Billionen US-Dollar (1.500 Milliarden Euro) hätten, und warnte, dass „die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ausländische Unternehmen das Bild des Weihnachtsmanns in Russland finanzieren, um traditionelle russische Werte zu untergraben“.
Putins Top-Banker schrieb Brief an Väterchen Frost
Doch der Brief gegen den Weihnachtsmann ist nicht das erste kuriose Schriftstück in der besinnlichen Jahreszeit.
In einem Gastkommentar in der russischen Zeitung RBC wendete sich der Vizechef der staatlichen Großbank VTB und Berater der russischen Zentralbank, Dmitri Pjanow, zuletzt mit einer Bitte an den Weihnachtsmann – oder besser: sein russisches Gegenstück Väterchen Frost und dessen Begleiterin, die Schneejungfrau (russisch: Snegurochka).
Sein Wunsch: Die beiden sollen den russischen Rubel stabilisieren und die Inflation bremsen!
Im Stile eines Briefes, wie ihn Kinder jedes Jahr tausendfach an den Weihnachtsmann schicken, schreibt Pjanow: „Wir haben versucht, uns gut zu benehmen, der russischen Wirtschaft aktiv Kredite zu gewähren und Unternehmen und Menschen zu unterstützen.“