Brisante Enthüllung aus dem Baltikum: Nach Auffassung der litauischen Behörden steckt der russische Militärgeheimdienst hinter einem Brandanschlag auf eine Ikea-Filiale in Vilnius im vergangenen Jahr.

Die Staatsanwaltschaft teilte am Montag mit, dass sie Anklage gegen einen Verdächtigen erhoben habe, der das Feuer am 9. Mai 2024 gelegt haben soll. Es soll sich um einen minderjährigen Ukrainer handeln.

Laut den Ermittlungen handelte er „im Interesse der militärischen Strukturen und Sicherheitsdienste der Russischen Föderation“. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand.

Der Verdächtige und ein weiterer junger Ukrainer (sitzt in polnischer Haft) sollen sich bei einem Geheim-Treffen in Warschau verpflichtet haben, Einkaufszentren in Litauen und Lettland in Brand zu setzen und zu sprengen. Als Belohnung bekamen sie 10.000 Euro und einen BMW.

Die litauischen Ermittler teilten mit: „Diese terroristischen Handlungen zielten darauf ab, die Gesellschaft beider Länder schwer einzuschüchtern.“ Der Angriff sollte den Druck so stark erhöhen, dass die Unterstützung für die Ukraine reduziert oder eingestellt wird.

Tat wohl monatelang vorbereitet

Für seinen Anschlag nutzte der Angeklagte einen Brandsatz mit Zeitzünder. Mehrere Monate soll die Tat geplant gewesen sein: Der Russen-Agent erlangte in Polen und Litauen systematisch Spezialkenntnisse für die Feuer-Attacke.

Wenige Tage später wollte er mit dem Bus nach Lettland weiterreisen. Auf dem Weg dorthin sei er von Behörden gestoppt und festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es weitere Verdächtige, die an dem Brandanschlag beteiligt gewesen sein könnten. Die Rede war von einer „Terror-Gruppe“ und einer langen Kette von Mittelsmännern. Sie sollen über soziale Netzwerke und verschlüsselte Systeme kommuniziert haben.

Polens Regierungschef Donald Tusk (67) schrieb auf X: „Liebe Verbündete, die litauischen Ermittler haben unseren Verdacht bestätigt, dass der russische Geheimdienst für Brandstiftungen in Einkaufszentren in Vilnius und Warschau verantwortlich ist.“

Es sei gut, dies vor den Verhandlungen mit Russland über eine Waffenruhe in der Ukraine zu wissen. „Das ist der Charakter dieses Staates“, sagte Tusk mit Blick auf Russland.