Politik kann trocken sein – aber offenbar nicht für Ricarda Lang. Die Ex-Grünen-Chefin hat sich mit einer kuriosen Wette selbst belohnt. Noch im Wahlkampf forderte sie ihre CDU-Wahlkreiskonkurrentin Ingeborg Gräßle (Baden-Württemberg) heraus: „Wetten, dass die Union nach der Wahl doch die Schuldenbremse lockert?“
Gräßle hielt dagegen – doch jetzt ist klar: Ricarda Lang hatte recht. Am Dienstag stimmten beide Politikerinnen im Bundestag für das Eine-Billion-Schulden-Paket. Der Preis für Langs treffsicheren Tipp: ein Kasten Bier!
Während Deutschland über die gigantische Geldsumme mit zwölf Nullen debattierte, sicherte sich Lang ihren flüssigen Siegpreis. Schulden können offenbar doch Spaß machen – zumindest für die Grünen …
Lang schrieb schon im Februar vor der Bundestagswahl auf dem Kurznachrichtendienst X: „Schon vor einem Jahr auf der Münchener Sicherheitskonferenz sagten einem Unionskollegen hinter vorgehaltener Hand: natürlich wissen wir, dass man mit dieser Schuldenbremse nicht anständig regieren kann, wenn wir dran sind, gehen wir da ran, aber halt erst dann.“
Und weiter: „Deshalb war es absurd von Friedrich Merz, einen Wahlkampf zu führen, wo man die Schuldenbremse hochhält, um am Tag nach der Wahl umzuschwenken. Wenn wir wollen, dass in Politik vertraut wird, sollten Wahlkämpfe Momente sein, wo Politiker sich ein Mandat für politische Veränderungen und ihr zukünftiges Handeln holen!“
Der Kanzler-in-Spe Friedrich Merz sagte nach der Abstimmung zum Giga-Schulden-Wumms am Dienstag, die Bürger würden „bald merken“, dass ihnen wieder „ein handlungsfähiger Staat“ zur Seite stehe.
Am Ende der Abstimmung stand die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit – aber nur, weil die Grünen mitzogen (erhielten im Gegenzug Zusagen für Klima-Gelder in Höhe von 100 Mrd. Euro).