Er hat die Ruhrpott-Romantik gegen die amerikanische Westküste eingetauscht.

Marco Reus (35) und der BVB sind im Sommer nach 12 Jahren getrennte Wege gegangen. Die Klub-Ikone zog es in die USA zu LA Galaxy. Dort legte er ein mit einem Treffer und einer Torvorlage gegen Atlanta (2:0) ein Traumdebüt hin.

In seinen letzten Monaten beim BVB wurde immer wieder über sein angeblich zerrüttetes Verhältnis zum damaligen Trainer Edin Terzic (41) spekuliert. Höhepunkt: Ein angeblicher Putschversuch kurz vor Weihnachten nach dem bitteren Pokal-Aus in Stuttgart (0:2) und dem 1:1 gegen Mainz. Reus soll einer der Wortführer des Spieler-Aufstandes gegen Terzic gewesen sein.

Im Interview mit SPORT BILD räumt Reus nun mit den Gerüchten auf. Der Ex-Kapitän des BVB: „Das habe ich ja schon einmal klargestellt: Das stimmt einfach nicht.“ Reus bekräftigt, dass sein Verhältnis zu Terzic intakt sei. „Wir stehen weiterhin in Kontakt und hatten über die letzten Jahre immer ein offenes Verhältnis. Man muss nicht immer der gleichen Meinung sein, nicht immer beste Freunde sein. Aber man muss die gleiche Sprache sprechen. Und das haben wir gemacht“, sagt er.

Fakt ist jedoch: Reus war einer der Führungsspieler, die in dieser schwierigen Zeit vorgeschlagen haben, neue Co-Trainer als Unterstützung zu verpflichten. Reus: „Ich war im Mannschaftsrat, und der ist dafür zuständig, Dinge anzusprechen. Wir waren alle sehr unzufrieden mit der Situation. Und deshalb habe ich versucht, im Sinne des Klubs darüber zu sprechen, wie wir uns verbessern können. Ich war so lange im Verein, dass ich es als meine Pflicht angesehen habe, meinen Mund aufzumachen und Dinge voranzutreiben. Das hatte nichts mit Edin zu tun, es war nichts gegen ihn. Sondern ein neuer Impuls, damit wir insgesamt erfolgreicher sind.“

Im Winter kam daraufhin Nuri Sahin (35), der ein halbes Jahr später zum Cheftrainer bei den Schwarz-Gelben aufgestiegen ist. Sahin und Reus standen noch gemeinsam auf dem Feld. Dass Sahin nun in so jungem Alter zum Cheftrainer aufgestiegen ist, überrascht Reus nicht. „Er war schon damals ein Stratege, mit unglaublich gutem Auge für seine Mitspieler. Er hat taktisch auf sehr hohem Niveau gearbeitet, sich damals immer schon Notizen gemacht. Da habe ich schon gemerkt, dass er in jungem Alter schon Trainer wird“, sagt Reus über den BVB-Trainer. Und weiter: „Nuri war immer einer, der eine klare Meinung hatte, sich aber nie zu wichtig genommen hat. Es war auffällig, wie sehr er Spielzüge voraussehen konnte.“

Der BVB hat nun wohl wieder einen Coach, der – ähnlich wie Jürgen Klopp (57) – eine Ära prägen kann …