Der US-Rapper und Produzent Sean „Diddy“ Combs ist
in New York festgenommen worden. Das teilte die Bundesanwaltschaft mit. Sie
veröffentlichte bisher keine Details zu der Anklage. Gegen Combs liegen jedoch mehrere
Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs vor.
Sein Anwalt Marc Agnifilo sprach in einer Mitteilung von
einer „ungerechten“ Strafverfolgung durch die US-Staatsanwaltschaft. Combs habe
sich bereits in der vergangenen Woche nach New York begeben, weil er mit der
Entwicklung gerechnet habe. Sein Mandant sei ein Mensch mit Fehlern, aber kein
Straftäter. Combs freue sich darauf, seinen Namen vor Gericht reinzuwaschen.
Im März hatte die Polizei bei einer Razzia zwei Immobilien
von Combs in Los Angeles und in Miami durchsucht. Mehrere Frauen werfen dem
Rapper sexuelle Gewalt vor. Im November verklagte ihn seine Ex-Freundin Cassie
Ventura. Sie berichtete von jahrelangem Missbrauch und einem steten Strom an
Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern in drogengeschwängerten Umgebungen, in denen
einige Beteiligte zum Sex gezwungen worden seien. Die Klage endete
in einem Vergleich. Später erhoben weitere Personen ähnliche Anschuldigungen
gegen den US-Rapper.
Klage eines Musikproduzenten
Im Februar reichte ein Musikproduzent Klage gegen Combs ein
und warf ihm vor, er habe ihn gezwungen, Prostituierte anzuwerben und ihn unter
Druck gesetzt, mit ihnen Sex zu haben. Eine Frau beschuldigte den US-Rapper zudem, sie
vor zwei Jahrzehnten vergewaltigt zu haben, als sie 17 war. Eine weitere Frau,
die Klage einreichte, sagte, sie habe Combs 1994 als Studentin kennengelernt.
Dies sei der Auftakt zu einer Reihe „erschreckender sexueller Begegnungen“ mit
Combs und seinem Umfeld gewesen, die jahrelang angedauert hätten. Combs und
seine Anwälte bestreiten sämtliche Vorwürfe.
Im Mai hatte der Nachrichtensender CNN ein Video aus dem
Jahr 2016 veröffentlicht, auf dem zu sehen war, wie Combs seine damalige Freundin Ventura in einem
Hotel angreift, auf sie einschlägt und zu Boden wirft. Der Rapper hatte
daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten.
