Eigentlich wollte Sebastian Vettel (37) nur loben – doch den richtigen Ton hat er laut Ralf Schumacher (49) nicht getroffen.
Der frühere Formel-1-Pilot und jüngere Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher (55) hat sich im vergangenen Jahr als schwul geoutet. Vettel findet das stark – doch mit einer Aussage hat er wohl übers Ziel hinausgeschossen.
In einem Interview mit dem Schweizer „Tagesanzeiger“ sagte der vierfache Weltmeister:
„Es ist immer noch sehr schwer, sich im Sport zu outen und akzeptiert zu werden. Genau deswegen sind Vorbilder so wichtig, die den Mut aufbringen, sich zu outen. Ich wüsste nicht, ob ich so mutig wäre. Deshalb sollten wir schätzen, wenn das jemand tut.“
Soweit, so gut! Vettel weiter:
„In der Motorsport-Szene sei Schumachers Outing eigentlich gut aufgenommen worden.“
Doch dann kam sein Spruch, der jetzt für Wirbel sorgt:
„Aber natürlich ist der Motorsport noch die Welt, in der alte weiße Männer eine Benzin-Party feiern.“
Ralf Schumacher: „Völlig daneben!“
Auf Instagram reagierte Ralf Schumacher auf Vettels Kommentar, schreibt:
„Vielen Dank für die Wertschätzung. Allerdings finde ich die Bemerkung über alte weiße Männer völlig daneben, weil es nicht der Wahrheit entspricht. Finde diese Formulierung sehr engstirnig.“
Ralf stellt klar, dass sein Outing kein Problem war. Für ihn war das Coming-out kein Hürdenlauf, sondern ein Schritt in eine neue Freiheit.
„Ich wurde von der gesamten Formel 1 unterstützt.“
Ralf Schumacher outete sich vergangenen Sommer
Vergangenen Sommer machte Ralf Schumacher öffentlich, dass er schwul ist. Auf Instagram postete er ein Foto mit seinem Partner und schrieb:
„Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann.“
Eine Liebeserklärung – und ein mutiger Schritt! Denn, so Vettel im Interview:
„Homosexualität sei im Motorsport immer noch ein Tabu.“
Vettel betont, wie wichtig Menschen wie Ralf für den Sport sind: „Genau deswegen sind Vorbilder so wichtig, die den Mut aufbringen, sich zu outen.“
Und er lobt auch Lewis Hamilton (40): „Dass überhaupt viele Mauern niedergerissen wurden, sei auch seinem Ex-Kollegen Lewis Hamilton zu verdanken. Als erster schwarzer Formel-1-Fahrer habe er das Thema Rassismus auf den Tisch gebracht.“