Russlands berüchtigster Waffenhändler meldet sich zurück. Erst vor zwei Jahren wurde Viktor But (57) aus einem amerikanischen Gefängnis entlassen, jetzt soll er die Huthis im Jemen mit Sturmgewehren versorgen.

Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ sollen zwei Vertreter der Huthis Anfang August aus dem Jemen zum Waffenkauf nach Russland eingereist sein. In Moskau trafen sie But. Er vermittelte demnach ein Geschäft über 10 Millionen Euro. Für das Geld sollen die Huthis Automatik-Gewehre vom Typ AK-74 erhalten.

Lieferung als Lebensmitteltransport getarnt

Die Lieferung könnte schon im Oktober eintreffen – getarnt als Lebensmitteltransport. Angeblich wurde auch über den Kauf von Panzerabwehrraketen und Flugabwehrraketen verhandelt. Die Zeitung beruft sich auf Informationen eines „europäischen Sicherheitsbeamten und anderer Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind“.

But war eine schillernde Figur im internationalen Waffenhandel. Sein Spitzname: „Händler des Todes“. Er kaufte seit den 90er-Jahren Kriegswaffen aus den früheren Armee-Arsenalen in Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Kirgisistan und der Ukraine. Empfänger seiner Lieferungen waren zum größten Teil Bürgerkriegsparteien in Afrika.

But war Vorbild für Hollywood-Thriller

2005 war But Vorbild für den Film „Lord of War“ (Herr des Krieges) mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. 2008 war seine Kriegs-Karriere allerdings vorbei – vorerst. Amerikanische Drogenfahnder spürten ihn in Thailand auf. Er wurde verhaftet und an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. 2012 verurteilte ihn das Bundesgericht in New York zu 25 Jahren Haft.

Aber der Waffenhändler kam wieder frei. 2022 tauschten die USA But gegen die in Russland inhaftierte Basketballspielerin Brittney Griner (33) aus. „Wir werden jede Bedrohung überwachen, die Viktor But gegenüber Amerikanern oder den USA darstellen kann“, versprach der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan damals.

In den folgenden Monaten schien sich der frühere Waffenhändler But aus dem Geschäft herauszuhalten. Er trat im russischen Fernsehen auf, wurde Mitglied einer rechtsgerichteten Partei und ließ sich in ein Regionalparlament wählen.

Jetzt hat er sich offenbar auf ein Waffengeschäft mit den Huthis eingelassen.

Die Huthis haben in den vergangenen Monaten mehrfach Schiffe im Roten Meer mit Raketen beschossen. Mit iranischen Raketen griffen sie auch Israel an.

Eine Kriegspartei im Mittleren Osten mit Waffen zu versorgen, würde eine neue Eskalationsstufe für Russland bedeuten, urteilt das „Wall Street Journal“. Waffen wurden bislang nur vom Iran geliefert, der allerdings enge Verbindungen zu Russland unterhält.