Während Deutschland über die Wehrpflicht diskutiert, hat Russlands Diktator Wladimir Putin ein neues Einberufungs-Dekret unterzeichnet. Dies berichten russische Staatsmedien.
Vom 1. April bis zum 15. Juli sollen 160.000 Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren zum Grundwehrdienst eingezogen werden. Die Maßnahme ist Teil der regulären Frühjahrsrekrutierung, die in Russland jedes Jahr stattfindet.
Doch der Trend zeigt: Putin ruft immer mehr Männer zu den Waffen!
Schon in den vergangenen Jahren war die Zahl der Einberufenen kontinuierlich gestiegen. 2022 wurden 134.500 Männer einberufen, 2023 waren es 147.000, im letzten Jahr 150.000. Mit dem aktuellen Dekret wird nun erneut ein Höchststand erreicht. Bereits im vergangenen Jahr hatte Putin die Altersgrenze für die Einberufung angehoben – von 27 auf 30 Jahre.
Die Rekrutierung erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Schlachten in der Ukraine. Dort verzeichnet Russland extrem hohe Verluste; Hunderttausende Soldaten sollen seit dem Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 getötet worden sein.
Der Kreml vergrößert ungeachtet der Verluste seine Streitkräfte. Im Dezember wurde die Sollstärke auf 2,38 Millionen Personen angehoben. Davon sollen rund 1,5 Millionen aktive Soldaten sein.
Ex-Schachweltmeister und Putin-Gegner Garri Kasparow warnt auf X: „Russland stellt sich auf einen dauerhaften Konflikt ein, weil Putins Machterhalt es erfordert. Stoppt ihn jetzt in der Ukraine – oder später zu einem weitaus höheren Preis, wenn die Ukraine fällt.“
Zum Vergleich: Die Bundeswehr zählt derzeit etwa 181.000 aktive Soldatinnen und Soldaten.
In Deutschland wird derweil weiter über die Rückkehr zur Wehrpflicht diskutiert. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte sich mehrfach offen für ein neues, freiwilliges Wehrpflicht-Modell gezeigt, eine konkrete Entscheidung steht allerdings noch aus.