Gefährliche Zuspitzung im Südosten der Ukraine: Russische Truppen dringen in der ukrainischen Region Donezk weiter vor und stehen jetzt nur noch sieben Kilometer vor der zentral-ukrainischen Provinz Dnipropetrowsk. Hier gab es noch nie Bodenkämpfe!
▶︎ Allein seit Jahresbeginn eroberte Russlands Invasionsarmee acht Dörfer südlich der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk und scheint bei ihrem Vormarsch weiter unaufhaltsam.
Statt die 65.000-Einwohner-Stadt direkt anzugreifen, flankieren russische Einheiten den Ort südlich – eine bereits mehrfach erfolgreich durchgeführte Strategie, um die zahlenmäßig unterlegenen Verteidiger der Ukraine zu überwältigen.
Dabei treffen sie kaum auf Widerstand am Boden, sondern werden vorwiegend von Schwärmen ukrainischer Kamikaze-Drohnen angegriffen und stark dezimiert.
Da die Ukraine jedoch nicht über ausreichend Bodentruppen verfügt, verlangsamen die Drohnen-Angriffe Kiews den russischen Vormarsch lediglich und halten ihn nicht auf. Von Rückeroberungen verlorener ukrainischer Dörfer ganz zu schweigen.
Die Folge: Der Krieg könnte schon in wenigen Wochen auf die zentral-ukrainische Region Dnipropetrowsk überschwappen, die neben ihren drei Millionen Einwohnern auch Hunderttausende Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Osten und Süden beherbergt.
Eine Horrorvorstellung für die ukrainische Regierung, die sich bislang in den Regionen Charkiw, Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson russischen Bodenangriffen erwehren muss.
Auch weiter südlich rückten russische Truppen vor, nahmen die ehemalige 18.000-Einwohner-Stadt Kurachowe komplett ein und eroberten mit Schewtschenko ein weiteres Dorf, acht Kilometer weiter westlich. An dieser Stelle sind es noch 20 Kilometer bis zur Oblast-Grenze zwischen Donezk und Dnipropetrowsk, dem erklärten Ziel des russischen Vormarsches in der Region.