Putins Bombenterror auf die Ukraine nimmt kein Ende. Am Freitagabend attackierte Russland die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) – mit fatalen Folgen für die Zivilbevölkerung.
Die grausame Bilanz des Angriffs auf die Stadt Krywyj Rih im Zentrum der Ukraine: 19 Tote. Am Freitagabend ging Präsident Selenskyj auf X noch von geringeren Opferzahlen aus. Mittlerweile ist auch die Zahl der Verletzten auf 61 gestiegen, wie der Leiter der örtlichen Militärverwaltung, Oleksandr Wilkul, ukrainischen Medien mitteilte. Einige Personen schwebten weiter in Lebensgefahr, schrieb er.
Purer Terror: Für den Angriff auf den Spielplatz nutzte Russland eine 3,7 Tonnen schwere und mehr als 7 Meter lange ballistische Rakete vom Typ Iskander. Der 500 Kilo-Sprengkopf mit Streumunition detonierte einige Hundert Meter über dem Wohngebiet, um maximalen Schaden unter der Zivilbevölkerung anzurichten.
Unter den Opfern: Der dreijährige Tymofij, die siebenjährige Arina und der neun Jahre alte Herman – sie sind nach Angaben Selenskyjs unter den neun getöteten Kindern und Jugendlichen. Es sei eine gewöhnliche Straße in einem Wohngebiet getroffen worden, wo es auch einen Spielplatz, Geschäfte und ein Restaurant gebe, schrieb der Präsident weiter.
Namen, Gesichter und Alter der Opfer sind bekannt:
Selenskyj dankte Außenministern und Botschaften, die nach dem Angriff vom Freitag ihr Beileid bekundet hatten. Die Reaktion der US-Botschaft sei jedoch überraschend enttäuschend, schrieb er, weil sie die Täter nicht klar nenne.
„Sie haben sogar Angst, das Wort ‚russisch‘ zu sagen beim Sprechen über die Rakete, die Kinder umgebracht hat.“ Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, hatte sich in einem X-Post entsetzt darüber gezeigt, dass „eine ballistische Rakete in der Nähe eines Spielplatzes und eines Restaurants in Krywyj Rih eingeschlagen ist.“
Der ehemalige ukrainische Innenminister Anton Gerashchenko teilte ein Video auf X, in dem eine Frau zu sehen ist, die die Hand einer regungslos auf dem Boden liegenden Person hält.
„Eltern am Leichnam ihres Sohnes. Russland hat ihn getötet“, schreibt Gerashchenko dazu.
Die rund 600.000 Einwohner zählende Stadt Krywyj Rih liegt nordöstlich des Flusses Dnepr, rund 60 Kilometer von der aktuellen Frontlinie entfernt. Präsident Selenskyj wurde in der Stadt geboren und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend.
Trotz der aktuellen Gespräche zwischen der US-Administration und dem Putin-Regime greift Russland derzeit weiterhin täglich ukrainische Städte an. Erst letzte Nacht kamen bei russischen Luftangriffen auf die Stadt Charkiw im Osten des Landes mindestens vier Menschen ums Leben, darunter ein zehnjähriges Mädchen mitsamt ihren Eltern. 35 weitere Menschen wurden verletzt.