Es ist ungemütlich geworden im sonst so kuscheligem Sotschi. Die russische Stadt am Schwarzen Meer ist ein beliebter Kur- und Badeort. Milde Winter, lange und warme Sommer reizen nicht nur das normale Publikum. Vor allem die Moskauer Elite wusste schon zu Sowjetzeiten diesen Ort zu schätzen und baute dort einen riesigen Komplex zur Erholung der kommunistischen Betonköpfe.
Unter dem heutigen Russen-Diktator Wladimir Putin (72) wurde die Residenz ausgebaut zu seinem persönlichen Domizil, „Botscharow Rutschey“ genannt. Ein riesiger Protz-Palast mit eigener Zufahrtsstraße, Strandzugang, Hubschrauberlandeplatz und einem Büro, das so aussieht wie das im Kreml, damit der Despot vorgaukeln kann, dass er in Moskau ist.
Doch jetzt zeigen Satellitenaufnahmen, dass Putins Protz-Palast weg ist. Komplett abgerissen und platt gemacht. Keins seiner Gebäude steht noch – stattdessen sieht man eine riesige leere Fläche, wie Investigativ-Journalisten der unabhängigen russischen Medienplattform „Projekt“ aufdecken.
Noch im Mai 2023 zeigte sich ein anderes Bild. Das hatte keine Lücke im Naherholungsgebiet von Putin und seinen Vasallen. Doch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in den letzten Monaten einen Rückschlag nach Russland. Die Ukraine greift mit Drohnen wichtige Ziele in Russland an. Am 20. September letzten Jahres explodierten Treibstofftanks in der Nähe des Flughafens von Sotschi, kurz darauf gab es einen Drohnenangriff auf den Flughafen selbst.
Zu viel für Putin! Er habe „eine Bedrohung seiner körperlichen Sicherheit gespürt“, stellten Journalisten fest. Und er fürchtet Drohnen-Attacken. Mit anderen Worten: Der Despot aus dem Kreml hat die Hosen gestrichen voll!
Verbrachte er vorher noch bis zu 37 Tage im Jahr in seinem geliebten Domizil, war er in diesem Jahr vor sieben Monaten zum letzten Mal dort. Am 6. März traf er sich mit dem Chef der Internationalen Atomenergieorganisation Rafael Grossi – allerdings in einem anderen Gebäude der Residenz, wie Medien berichteten.
Obdachlos ist Russlands Möchtegern-Zar natürlich nicht. Es bleiben ihm noch ein paar Residenzen übrig. Spätestens den Kreml wird er schon nicht abreißen lassen.