Das war eine Ansage von ganz oben: Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (79) hat Russland-Kriegsherr Wladimir Putin (71) bei Sandra Maischberger (55) knallhart abgewatscht.
Sein vernichtendes Urteil: „Ich kann sagen, dass Putin keinen Frieden will, keinen Frieden macht. Das ist ein kleiner beleidigter Mann, der eine ganz klare Mission hat, und das zieht er durch.“
Messners schlimmster Vorwurf: „Ihm ist es nicht wichtig, wie viele Leute, auch seine eigenen Leute, da ums Leben kommen!“
Möglichkeiten für Friedensverhandlungen mit dem Kreml-Chef sieht Messner zurzeit kaum: „Die einzige Chance war, als dieser Söldnerführer (Jewgeni Prigoschin, d.Red.) versucht hat, nach Moskau aufzubrechen!“
Denn, so der weltberühmte Alpinist: „Wenn der das durchgezogen hätte, wäre er wahrscheinlich inzwischen auch tot. So haben die Putin-Leute ihn verschwinden lassen. Aber wenn er nach Moskau gekommen wäre, kann es sein, dass Putin doch reagiert hätte.“
Seine Wanderfreundin Angela Merkel (70), mit der er jedes Jahr eine Berg-Tour macht, nahm Messner in Schutz: „Sie hat darauf gesetzt, dass die Brücke Putin-Europa hält. Sie ist nach ihr auseinandergebrochen, aber ihr kann man das nicht gut vorwerfen. Niemand hat das vorausgesagt. Niemand konnte das wissen.“
Merkels Qualitäten in Bergschuhen schilderte Messner mit Respekt: „Sie ist zäh, sie ist ruhig, sie redet nicht beim Wandern, was ich liebe. Dieses Gequatsche beim Wandern!“
Als strenger Kritiker von zu viel Tourismus in den Alpen fand Messner milde Worte für die neue chinesische Konkurrenz: „An der Nordseite des Mount Everest entsteht ein Freizeitpark, halb so groß wie Südtirol.“
Das überraschende Lob der Bergsteiger-Legende: „Es werden 20 Flugplätze im alten Tibet gebaut. Die machen Tourismus. Die wissen, wie das funktioniert. Die werden weltweit erfolgreiche Touristiker werden.“
Im Sommer standen am Everest für Gipfelstürmer rund 1000 Zelte bereit. Für Messner kein Grund zur Kritik: „Das ist Tourismus. Die Sherpas, das sind 40 000 Menschen, die leben davon. Das ist ihr Geschäft. Die erfolgreichsten Sherpas sind die reichsten Nepali geworden. Die haben heute Fluglinien, Hubschrauberlinien.“
Für viele überraschend, sieht Messner, der seinen 80. Geburtstag nächsten Dienstag mit Ehefrau Diane (44) auf einer Almhütte feiern will, das Bergsteigen inzwischen als „Dekadenzerscheinung der letzten 200 Jahre“.
Trotzdem will er mit seinem neuen Start-up „Messner Mountain Heritage“ das „Erbe des traditionellen Alpinismus weiterleben lassen“.
Denn, so der Bergsteiger zum Schluss: „90 Prozent der jungen Leute klettern heute in der Halle. Das ist ein sehr gesunder Sport, inzwischen sogar olympisch. Aber mit einem Naturerlebnis hat das natürlich nichts mehr zu tun.“