Russlands Diktator Wladimir Putin ist für eine Fortsetzung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nach Ansicht der Nato mittlerweile auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.

▶︎ „Mehr als 600.000 russische Soldaten wurden in Putins Krieg getötet oder verwundet, und er ist nicht in der Lage, seinen Angriff auf die Ukraine ohne ausländische Unterstützung aufrechtzuerhalten“, sagte Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel nach Beratungen mit südkoreanischen Militärs und Geheimdienstvertretern.

Die von der Nato genannte Opferzahl hat sich damit innerhalb von rund einem Jahr verdoppelt. Wie viele der russischen Opfer nach Einschätzung der Nato Tote sind, sagte Rutte nicht.

Gleichzeitig bestätigt Rutte, dass nordkoreanische Truppen nach Russland geschickt und nordkoreanische Militäreinheiten in der umkämpften russischen Region Kursk stationiert worden seien, sagt Rutte, nachdem Nato-Vertreter von der südkoreanischen Delegation über entsprechende Informationen unterrichtet worden waren.

Die Entsendung nordkoreanischer Truppen bedeute eine erhebliche Eskalation des russischen Kriegs gegen die Ukraine. „Die sich vertiefende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea ist eine Bedrohung sowohl für die indopazifische als auch für die euro-atlantische Sicherheit“, sagt Rutte. Die Nato beobachte die Situation genau.

Laut dem südkoreanischen Geheimdienst soll Nordkorea bereits Tausende Soldaten nach Russland geschickt haben und den Einsatz von insgesamt rund 12.000 Soldaten planen. Russland und Nordkorea wiesen die Absicht eines Kampfeinsatzes im russisch-ukrainischen Krieg bis zuletzt als Spekulation zurück.

Drohnenangriffe auf die Ukraine

Währenddessen hat Russland in der vergangenen Nacht erneut die Ukraine angegriffen. Ukrainischen Angaben zufolge wurden 100 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. „Leider gibt es mehrere Drohnentreffer auf zivile Infrastruktur“, teilte die ukrainische Luftwaffe ohne Nennung von Details mit.

Insgesamt seien demnach 66 Kampfdrohnen abgeschossen worden. Neben klassischen Flugabwehrwaffen setzt die ukrainische Armee auch Mittel zur Störung der Elektronik von Drohnen ein. Der Großteil der Drohnen sei den Angaben nach über dem Umland der Hauptstadt Kiew und den Gebieten Tscherkassy und Chmelnyzkyj abgeschossen worden.

Das russische Militär greift regelmäßig Anlagen zur Stromversorgung in der Ukraine an, wodurch es immer wieder zu Stromausfällen kommt.

Auch das russische Verteidigungsministerium informierte über Drohnenangriffe. 21 ukrainische Kampfdrohnen seien über vier Gebieten abgeschossen worden. Im Gebiet Woronesch gab es den Angaben nach zwei Verletzte.