Propalästinensische Aktivisten stören Salzburger Festspiele

Beim Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele ist es zu einer Störaktion propalästinensischer Aktivisten gekommen. Mehrere Menschen riefen mit Blick auf den Gaza-Krieg Parolen wie „Blut, Blut auf euren Händen“ und entrollten Plakate mit Aufschriften wie „Stoppt den Völkermord“. 

Der für Kultur zuständige österreichische Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) musste seine Rede unterbrechen. Er bot den Störern einen „offenen Diskurs“ an. Ordnungskräfte führten die Demonstranten aus dem voll besetzten Saal der Salzburger Felsenreitschule. 

Die anschließende Festrede hielt die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum. Sie sagte eingangs, sie leide sehr unter den Bildern hungernder Kinder in Gaza. In Reaktion auf die Störaktion fügte sie hinzu, Israel müsse das humanitäre Völkerrecht einhalten.

„Vergesst nicht den Oktober 2023“

Unter den Gästen des Festakts war auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er sprach die Protestaktion ebenfalls an. „Die Situation in Gaza ist niederschmetternd und in keiner Weise humanitär zu rechtfertigen. Aber bitte vergesst auch nicht den Oktober 2023“, sagte van der Bellen und sprach vom „schlimmsten Pogrom der Nachkriegszeit“. Das sei keine Rechtfertigung für das, was in Gaza passiert, „aber bitte zur Erinnerung“.

Angesichts der humanitären Notlage der Zivilbevölkerung in Gaza wird Israel, das umfangreiche Hilfslieferungen nicht zulässt, derzeit international heftig kritisiert. Bei Verteilaktionen der wenigen Lebensmittel, die es gibt, kommt es zudem immer wieder zu Beschuss durch israelische Soldaten.

Nachdem die Hamas am 7. Oktober 2023 Israel angegriffen
und dabei etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 200 Personen verschleppt
hatte, reagierte das israelische Militär mit einer umfassenden
Militäroperation im Gazastreifen. Zehntausende Menschen wurden dabei seitdem getötet.

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