„Kostenlose Bewerbungsfotos“, „leckere Snacks“ – und als Zugabe: Islam-Lektionen von Salafisten-Freunden …
Eklat um eine für Donnerstag geplante Jobmesse für Jugendliche („BildungsAixpo“) in der Yunus Emre Moschee in Aachen. Die Moschee gehört zum Islam-Verband Ditib, der wiederum der türkischen Religionsbehörde Diyanet von Recep Tayyip Erdogan untersteht.
Unter den Ausstellern, die sich dort als potenzielle Arbeitgeber präsentieren: die AOK, das Jobcenter, die Stadt Aachen und sogar die Polizei.
Die Frage ist allerdings, ob es in der Erdogan-Moschee wirklich nur um Berufsberatung geht: Als „Top-Referenten“ engagierten die Veranstalter (u.a. Ditib Jugend Aachen) nämlich keine Karriere-Coaches, sondern zwei Islam-Experten mit Salafisten-Nähe.
Salafisten sind radikale Koran-Ausleger, die z.B. Kinder-Zwangsehen und Scharia-Gerichte rechtfertigen oder auf Demonstrationen ein „Kalifat“ in Deutschland fordern.
Der Draht zu den Islam-Fanatikern war mit einem Foto im Internet belegt, das aber gelöscht wurde (siehe oben).
▶︎ Die Referenten Talha Taskinsoy und Ali Özgür Özdil zeigten sich auf Instagram an der Seite des Tiktok-Salafisten Marcel Krass (47), zuletzt bei einer Gaza-Spendengala in Köln. Mehr noch: Özdil nennt Krass ausdrücklich einen „lieben Freund“. Und das, obwohl Krass so radikal ist, dass der Verfassungsschutz ihn im Visier hat.
Alle drei posieren mit Palästinensertuch, seit dem 7.-Oktober-Massaker der Hamas DAS Symbol der Anti-Israel-Proteste.
Salafist Krass hatte Kontakt zu 9/11-Attentätern
Wer ist Marcel Krass? Laut Verfassungsschutz-Bericht ist er „seit zwei Jahrzehnten eine feste Größe in der salafistischen Szene Deutschlands“. Der Konvertit (kam 1995 zum Islam) sei ein langjähriger Weggefährte von Pierre Vogel, den die Verfassungsschützer als „Star-Propagandist“ der Salafisten-Szene bezeichnen.
Marcel Krass stand zudem in Kontakt zu einem Attentäter des 11. Septembers: Zum libanesischen Terroristen Ziad Jarrah, der United-Airlines-Flug 93 entführte – also jenes Flugzeug, das beim Terrorangriff der Islamisten 2001 auf das Pentagon zielte, aber von Helden-Passagieren zum Absturz gebracht wurde.
Das sagen die Stadt Aachen und die Polizei
Die Stadt Aachen (mit der Oberbürgermeisterin als Schirmherrin), die Polizei und das Jobcenter geben sich ahnungslos, obwohl die Salafisten-Kumpels bereits vor Tagen als Redner angekündigt wurden.
Die Sprecherin von Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (61, parteilos) betont auf BILD-Anfrage, die Veranstalter hätten ein „Signal für Vielfalt, Integration, Verständigung und Abbau von Vorurteilen“ versprochen. Über den Hintergrund der Redner wisse man im Rathaus nichts.
Ob die Aachener Polizei mehr über den Salafisten-Sumpf weiß, lässt ein Sprecher auf BILD-Anfrage offen: „Zu polizeilichen Erkenntnissen bezüglich einzelner Personen erteilen wir keine Auskünfte.“
Erst nach einer BILD-Anfrage teilte die Polizei mit: „Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass die Referenten morgen nicht auftreten werden.“
Jobcenter schockiert
Ein Sprecher des Aachener Jobcenters drohte den Veranstaltern auf BILD-Anfrage mit Rückzug von der Jobmesse in der Erdogan-Moschee. Man nehme solche Hinweise „sehr ernst“.
Die Veranstalter der Jobmesse ließen eine BILD-Anfrage zunächst unbeantwortet.