Leipzig – Sie fuhren wie die Henker und liefen wie die Hasen: Zwei Russen scheiterten mit ihrer Flucht vor der Polizei kläglich.

Schon als die Männer einen VW aus dem Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) klauten, machten sie den entscheidenden Fehler: Sie knackten einen Passat mit lila-metallic Alufelgen. Die mussten jedem Polizisten sofort ins Auge springen.

Als die sie die Polizei sahen, gaben die Russen Gas

Genau so geschah es am Dienstag gegen 16.45 Uhr im Norden von Leipzig: Eine Polizei-Streife wollte den Wagen kontrollieren, zückte auf Essener Straße die Halte-Kelle. Die Autodiebe traten das Gas durch, rasten als Geisterfahrer über die Delitzscher Straße Richtung Wiederitzsch.

Dass sie dann auf ein Tankstellengelände abbogen, ergibt keinen Sinn. Ein später durchgeführter Drogentest liefert aber womöglich eine Erklärung: Der Fahrer (38) war auf Kokain und Speed.

Autodieb bei Flucht verletzt

An der Einfahrt der Tanke rammte der Passat einen Plastik-Werbeaufsteller, blieb liegen. Drei Mann sprangen raus. Den Beifahrer (40) fasste die Polizei noch zwischen den Zapfsäulen. Den zugedröhnten und leicht verletzten Fahrer (38) fingen sie auf dem Gelände des angrenzenden „Kleingartenverein Naturheilkunde Eutritzsch“. Nur Nummer 3 entkam.

Einen Führerschein hatte der 38-Jährige nicht, dafür „eine Cliptüte mit einer kristallinen betäubungsmittelverdächtigen Substanz“. Außerdem lagen im Auto mehrere geklaute Nummernschilder. Gegen den Russen wird wegen „Gefährdung des Straßenverkehrs, des besonders schweren Falls des Diebstahls und des Fahrens ohne Fahrerlaubnis“ ermittelt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.