Es blühen dort wohl keine Zitronen, aber die Gegend im Südwesten Polens habe auch so ihre Reize, sagen Kenner. Weshalb der Bürgermeister einer schlesischen Stadt Elon Musk jetzt ein besonderes Angebot macht: Er schlägt dem Milliardär vor, ebendort ein historisches Schloss als seinen Wohnsitz in Europa zu erwerben.

Laut italienischen Medien möchte der erfolgreiche Geschäftsmann (Tesla, SpaceX und X) ein Schloss auf dem Land kaufen, angeblich in der Toskana. Der reichste Mann der Welt (geschätztes Vermögen mehr als 435 Milliarden Euro) wolle das neue Domizil als seine „europäische Basis“ nutzen.

Doch Piotr Bujak, der Bürgermeister von Oberglogau, sagt, er könne ihm „einen viel besseren Standort anbieten“. Seine Stadt – knapp 6000 Einwohner – nahe der tschechischen Grenze und gut 40 Kilometer südlich von Oppeln habe auch Reize wie Norditalien.

Ein „wahres Paradies“ ähnlich Norditaliens

In seinem offiziellen Schreiben auf Facebook an Musk auf Englisch zitiert Bujak den polnischen Schriftsteller Rafał Urban (†1972): „Das ganze Weingut war früher ein großer Obstgarten.“ Die Gegend sei ein „wahres Paradies“ ähnlich wie Norditalien.

Es gebe Lavendelfelder wie in der Toskana, ebenso eine „beeindruckende Weinbautradition“ im Süden Schlesiens. Und der Standort in Polen sei perfekt, weil zwei Flughäfen in der Nähe seien und im Radius von 400 Kilometern sechs Hauptstädte.

Mail an Musk

Man habe dazu eine E-Mail an Musks Team gesendet, in der die Vorzüge des Schlosses gepriesen würden.

Das Schloss, das der Stadt (gegründet von deutschen Siedlern vermutlich 1225) gehört, ist aus dem Mittelalter. Es diente über die Jahrhunderte als Residenz derer von Oppersdorff, einer schlesisch-preußischen Adelsfamilie.

Zu seinen namhaften Gästen zählte Ludwig van Beethoven, der sich 1806 auf der Flucht vor den napoleonischen Truppen dort aufgehalten hat. Seit 1945 diente es u. a. als Jugendherberge und Kunstgalerie.

Einen Haken hat das Ganze aber doch: Das Schloss ist heruntergekommen und in miserablem Zustand, erfordert große Investitionen – wohl mehr als 100 Millionen Złoty (23,6 Millionen Euro). Die könnten sich die örtlichen Behörden nicht leisten, schreibt die Website „Notes of Poland“.