So was hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön!
Während die Formel 1 am vergangenen Wochenende in Aserbaidschan fuhr, hat Mick Schumacher (25) beim siebten Rennen der Langstrecken-WM für eine Sensation gesorgt, raste in Fuji (Japan) mit einer irren Aufholjagd von Platz 15 völlig überraschend auf Rang drei – seine erste Podiums-Platzierung seit 1449 Tagen!
Damit hat sich Schumi jr. selbst überrascht, gab im Anschluss zu: „Ich hatte schon vergessen, wie sich ein Podium anfühlt.“
Zuletzt war Mick vor fast genau vier Jahren auf dem Treppchen gelandet. Damals hatte er sorgar das Formel-2-Rennen in Sochi (Russland) am 27. September 2020 gewonnen. Nach zwei glücklosen Jahren in der Formel 1 fährt er seit dieser Saison in der Langstrecken-WM für Alpine.
In Fuji kam Mick mit seinen Teamkollegen Nicolas Lapierre (40/Frankreich) und Matthieu Vaxiviere (29/Frankreich) nach 213 Runden, über sechs Stunden Renndistanz und mit 42 Sekunden Rückstand auf den Sieger-Porsche (Lotterer/Estre/Vanthoor) ins Ziel.
Fünf Runden vor dem Ziel überholte er Nato im Jota-Porsche, schob sich so auf Position drei und profitierte dabei auch von einem Reifen-Vorteil. Denn bei den letzten Boxenstopps bekam der Alpine zwei frische Medium-Reifen für die linke Seite, während das Jota-Team auf Reifenwechsel verzichtete.
Schumacher: „Ich wusste, dass wir einen Reifen-Vorteil hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich mich so positioniert hatte, um an der richtigen Stelle zu sein.“
Nach seiner ersten Fahrt hatte Mick den Boliden als Neunter übergeben. In der 138. Runde startete Schumacher dann vom 13. Platz die Aufholjagd. Auch Unfällen und Strafen der Konkurrenz spielten ihm in die Karten. Schumacher machte so insgesamt fünf Ränge gut.
Neben Micks Podium-Premiere aus dem Nichts ist es auch für sein Team, das in dieser Saison erstmals auf der Langstrecke an den Start geht, die erste Top-3-Platzierung.
Dabei saß der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher (55) 3:16 Stunden im Auto. Das entspricht 55 Prozent der Streckenzeit des Alpine-Trios. Mit 119 Runden absolvierte Mick sogar die meisten Runden aller Fahrer im Starterfeld.
Schumi jr.: „Wir hatten ein paar wirklich enge Kämpfe und ich gewinne mehr Vertrauen, wie man in der WEC (World Endurance Championship, d. Red.) kämpfen muss. Ich hatte nicht erwartet, dass es so hart zugehen würde, aber die Autos sind ziemlich robust. Das erinnert mich an die guten alten Zeiten im Kartsport.“
Beim Saisonfinale in Bahrain (2. November) hat Mick die Chance auf eine weitere Sensation …