Nach der Freilassung vier weiterer israelischer Geiseln droht die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu platzen!

Der Grund: Die Hamas hat sich laut Israel nicht an den Geisel-Deal gehalten, der Teil des Waffenruhe-Abkommen ist.

Die Parteien hatten demnach vereinbart, dass die Hamas zunächst alle zivilen weiblichen Geiseln freilasse. Auf israelischer Seite erwartete man daher insbesondere die Freilassung der 29-jährigen Arbel Yehud, die sich seit dem 7. Oktober in Gaza gefangen halten wird (laut manchen Angaben nicht von der Terrororganisation Hamas, sondern vom Palästinensischen Islamischen Dschihad, einer anderen Terror-Gruppe).

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari warf der Hamas vor, mit der Freilassung der Soldatinnen gegen das vereinbarte Waffenruhe-Abkommen zu verstoßen. „Die Hamas hat ihre Verpflichtung nicht erfüllt, zuerst Zivilistinnen zurückzugeben“, sagte Hagari.

Israel kündigt Konsequenzen an

Bei den am Samstagvormittag freigelassenen vier jungen Frauen handelte es sich jedoch um Militärdienstleistende der israelischen Streitkräfte, also keine zivilen Geiseln.

Als Reaktion kündigte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu an, den Palästinensern nicht die vereinbarte Rückkehr in den Netzarim-Korridor zu erlauben.

„In Übereinstimmung mit dem Abkommen wird Israel die Durchreise von Gaza-Bewohnern in den Norden des Gazastreifens nicht zulassen, bis die Zivilistin Arbel Yehud freigelassen wird, die heute hätte freigelassen werden sollen“, so Netanjahu in einer Erklärung kurz nach der Freilassung.

Der Geisel-Deal hängt am seidenen Faden

Die Freilassung der vier Soldatinnen ist Teil des 42-tägigen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Vor knapp einer Woche hatte die Hamas im Rahmen des Abkommens die ersten drei aus Israel verschleppte Zivilistinnen freigelassen.

Israelische Medien berichten indes, dass Israel vorerst am Deal festhalten wolle.

Doch die Drohung schien zu wirken: Kurz nach Netanjahus Erklärung teilte ein Hamas-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass Arbel Yehud am Leben sei und nächsten Samstag freigelassen werden.

Jetzt ist aber fraglich, ob sich die Hamas angesichts Netanjahus Erklärung, bis zu Yehuds Freilassung den Netzarim-Korridor weiterhin unter Kontrolle zu halten, an diese Ankündigung halten wird.

Den Geiseln rennt die Zeit davon …