Schwarz-Grüner-Stresstest im TV! Die Ampel wackelt gewaltig. Ob SPD, Grüne und FDP am Ende des Jahres noch gemeinsam regieren: völlig unklar. Die CDU bringt sich schon als möglicher Nachfolger in Stellung. Problem: Alleine wird es nicht reichen zum Regieren, eine Koalition muss her – eventuell sogar mit den Grünen.

Wie das aussehen könnte, gab es am Donnerstagabend bei Markus Lanz im ZDF zu sehen. Schwarz und Grün wurden aufeinander losgelassen, frei nach dem Motto: Pack schlägt sich, pack verträgt sich. Irgendwie.

Im Ring für die Grünen: Fraktionschefin Katharina Dröge (40). Für die CDU: Philipp Amthor (31). Zu Beginn fragt Lanz den CDU-Politiker, ob er sich Schwarz-Grün in der Bundesregierung vorstellen könne. Amthor windet sich, holt aus, sagt aber dann: „Sie haben ja die Frage gestellt nach Koalitionen. Da muss ich Ihnen sagen: Schwarz-Grün, Schwarz Rot. Beide Optionen lösen wenig Freude aus.“ Bei den Grünen sei „mächtig viel“ durcheinander.

Was folgt, ist ein Aneinander-an-den-Kopf-Werfen zwischen Dröge und Amthor. Größter Zoff: das Thema Migration.

Dröge, die selbst Kinder hat, argumentiert: Keine Mutter würde die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer auf sich nehmen, „wo sie weiß, dass es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie mit ihren Kindern ertrinkt, wenn die Situation, in der sie gerade ist, nicht so fürchterlich wäre, dass sie keine Alternative hat. Und deswegen reden wir hier über Menschen“. Amthor echauffiert sich, fällt ihr ins Wort: „Das lasse ich mir nicht vorwerfen, dass ich das anders sehe! Das heißt nicht, dass wir kein Asylrecht und keinen Schutz wollen.“

Weiteres Thema: CDU-Chef Friedrich Merz. Den verkauft Dröge als Märchenonkel, dessen Reden keinen Faktencheck überstehe.

„Söder hat sich verrannt“

Zuschauer des ganzen Spektakels: Journalist Michael Bröcker („Table Media“). Von Lanz wird er auf die Grünen-Ausschließeritis von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (57) angesprochen. Bröckers Knallhart-Urteil: „Markus Söder hat sich verrannt.“ Ein formeller Ausschluss im Bundestagswahlkampf 2025 in einer heterogenen Parteienwelt im 21. Jahrhundert sei „völlig Quatsch.“

Söder bekäme dadurch zwar alle Anti-Grünen-bürgerlichen-Wähler auf seiner Seite versammelt. „Er muss allerdings dann einen Tag später umfallen“. Heißt: Einer Koalition mit den Grünen doch seinen Segen erteilen.

Und auch Dröge giftet gegen das Nein zu Grün der Union, „das ist wirklich unvernünftig“. Immerhin: Nach fast 90 Minuten Hin-und-Her-Streiterei fragt Lanz Amthor abermals, ob es jetzt was mit den Grünen werde. Amthor wohlwollend: „Mit Frau Dröge kann man in der Sache ja streiten.“

Bröcker prophezeit vorsichtshalber: „Es läuft doch darauf hinaus, dass diese beiden irgendwann miteinander arbeiten werden.“