München – Dieses Knöllchen ist wohl eins der teuersten der Geschichte. Mehr als zwei Jahre stand ein russisches Flugzeug auf dem Flughafen in München herum. Dann wurde es endlich abgeholt und das Mega-Parkticket bezahlt.
Die Geschichte begann am 27. Februar mit der Landung des Airbus-Fliegers aus St. Petersburg, drei Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Weil der deutsche Luftraum wenig später für russische Flugzeuge gesperrt wurde, musste die Maschine am Boden bleiben – für ganze 834 Tage.
Hunderte Euro Parkgebühren pro Tag
Der gestrandete Aeroflot-Jet sorgte erst für Schlagzeilen und geriet dann in Vergessenheit. Derweil lief die Gebühren-Rechnung weiter: zwischen 340 und 560 Euro Parkkosten sollen es pro Tag gewesen sein. Im Oktober 2022 hatten sich so bereits 70.000 Euro angehäuft. Zuletzt stand das silberblaue Aeroflot-Flugzeug an einem Zaun am Terminal 2.
Aeroflot-Maschine gehört China-Firma
Jetzt bestätigte eine Nachfrage des Bayerischen Rundfunks beim Flughafen München: Der Dauerparker ist endlich weg! Schon Mitte Juni machte der Airbus A320-200 den Abflug.
Der Grund: Die Maschine mit 158 Sitzen gehörte nicht Aeroflot, war von der chinesischen Firma „CMB Financial Leasing“ gemietet. Und die wollte ihr erst acht Jahre altes Flugzeug natürlich zurück, um es anderweitig zu verleihen.
460.000 Euro Parkgebühren
Nach mehr als zwei Jahren Standzeit wurde der Flieger in München vor der Abholung noch aufwendig gewartet. Danach musste das Luftfahrtbundesamt die Flugtauglichkeit bestätigen.
Und dann war da noch diese Park-Rechnung: Mehr als 460.000 Euro mussten die Eigentümer an den Flughafen zahlen. Die sollten aber schnell wieder drin sein. Denn laut dem Luftfahrtdatenanbieter „CH Aviation“ beträgt die monatliche Leasingrate für einen A320 rund 240.000 Euro.
Am 10. Juni durfte der Airbus Richtung Tschechien abheben.