Thadaeus Friedemann Otto hat große Pläne. Der Erbe der Pantoffel-Dynastie Haflinger will nicht nur als Rapper unter dem Alias Alo Thadeus endlich durchstarten, sondern greift auch in die Bundespolitik ein.

Und er fällt mit großzügigen Spenden auf: Der junge Mann hat der proeuropäischen Kleinpartei Volt insgesamt 1,5 Millionen Euro gespendet, wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet. Zuletzt fiel er am 15. November mit einer Großspende von einer Million Euro auf.

Davor spendete er für den Volt-Europawahlkampf: 250.000 Euro im Dezember 2023, 75.000 Euro im März und 180.000 Euro im September. Volt erreichte bei der Europawahl 2,6 Prozent, profitierte vom Absturz der Grünen. Bei der Bundestagswahl 2021 kam die Partei jedoch nur auf 0,4 Prozent.

„Ich denke viel über Verantwortung nach“

Bei der kommenden Bundestagswahl soll sich das ändern: Die Millionenspende von Otto soll komplett in den Bundestagswahlkampf fließen. Otto sagte laut Volt zu seiner Motivation: „Ich denke viel über Macht und Verantwortung nach. Wir sind alle zusammen für unser Land verantwortlich und müssen es gemeinsam gestalten. Volt setzt auf Zusammenarbeit, Demokratie und Menschlichkeit. Deshalb unterstütze ich sie. Mit allem, was ich habe.“

Volt-Gründer und Bundestagswahl-Kandidat Damian Boeselager gab vor drei Wochen seine Kandidatur bekannt. Er sieht Potenzial für seine Partei: „Es wird klappen – auch, weil die anderen so schwach dastehen.“ Er sei überzeugt, dass Pragmatismus die Politik verändern kann.

Die Rap-Karriere läuft so naja

Otto arbeitet derweil an seiner Rap-Karriere. Dafür lebt er teilweise in London, teilweise in Goslar. Seine Songs waren anfangs noch auf Deutsch, seit einiger Zeit rappt er auf Englisch – um leichter internationale Bekanntheit zu erreichen.

Dass der Haflinger-Erbe Kohle hat, lässt er auch nicht nur über Partei-Spenden blicken. In seinem Song „A Kingdom For A Kiss“ rappt er: „My net worth is so high, I could buy you a palace, I could build a kingdom.“ Übersetzt: „Ich bin so reich, ich könnte dir einen Palast kaufen und ein Königreich bauen.“

Allerdings: So richtig aus den Puschen ist Thadaeus Friedemann Otto, der laut eigener Aussage seit 2018 in London Musik macht, bisher nicht gekommen. Gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ gibt er zu: „Meine Karriere verläuft grauenhaft“ – und lacht.