Die AfD ist zurück auf der Bühne der europäischen Rechtspopulisten – dank Viktor Orbán (61)!

Ungarns Ministerpräsident hat Partei-Chefin Alice Weidel (46) in Budapest empfangen. Für Weidel, die um das Treffen gebeten hatte, ist das ein Coup. Denn: Die AfD ist aktuell auf europäischer Ebene isoliert. Weder Viktor Orbán noch Frankreichs Marine Le Pen (56) wollten die AfD in ihrer Fraktion „Patrioten für Europa (PfE)“ im EU-Parlament dulden.

Seltsamer Vorwurf an von der Leyen

Weidel beklagte bei einer gemeinamen Pressekonferenz den Zustand Deutschlands. „Angela Merkel hat unser Land ruiniert“, behauptete sie – wie so oft zuletzt mit auffallend leiser Stimme. Dagegen würdigte die Wahlschweizerin Ungarn als „Vorbild“ und „Bollwerk gegen illegale Migration“.

Kritik auch an der EU: Kommissionschefin Ursula von der Leyen (66) sei „nicht mal gewählt“, behauptete sie – obwohl die CDU-Politikerin europaweit Spitzenkandidatin bei der Europawahl war, von den 27 Staats- und Regierungschefs nominiert und vom Europäischen Parlament gewählt wurde.

Orbán wirkte zeitweise bei der Pressekonferenz, als fühle er sich nicht ganz wohl mit solchen offensichtlichen Wahlkampf-Parolen. Er sagte jedoch, er halte die AfD für die „Zukunft Deutschlands“.

So manövrierte sich die AfD ins EU-Abseits

Fallen gelassen und in Brüssel ausgeschlossen wurde die AfD nach einem Doppelskandal im Umfeld der Europawahl.

Auslöser: die Fehlgriffe der AfD bei der Auswahl der beiden Spitzenkandidaten, Partei-Rechtsaußen Maximilian Krah (48, „Schampus-Max“) und Petr Bystron (52). Letzterer geriet unter Verdacht, russische Schmiergelder angenommen zu haben.

Krah war jedoch das Haupt-Problem: Der Sachse hatte in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ die Verbrechen von Hitlers Terror-Organisation SS relativiert. Auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48, rechte „Fratelli d‘Italia“) ging daraufhin scharf auf Distanz zur AfD.

Folge: Im EU-Parlament landete die AfD in der politisch bedeutungslosen Fraktion „Europa der Souveränen Nationen“ (ESN), einer Art Reste-Rampe für rechte bis rechtsradikale Kleinparteien.

Orbáns riskantes Manöver

Orbán selbst hatte sich immer wieder gebrüstet, sowohl zu Le Pen als auch zu Meloni gute Beziehungen zu unterhalten. Unklar ist, wie die beiden Anführerinnen der zerstrittenen europäischen Rechten auf Orbáns AfD-Begnadigung reagieren.

Weidels Trumpf: die Wahlempfehlung von Tech-Milliardär Elon Musk (53), der auch ein Amt in der Regierung von Donald Trump (78) besetzt. Trump und Orbán wird wiederum ein enges Verhältnis nachgesagt.