Je oller, je doller – das Motto könnte DER Slogan für die Linke im bevorstehenden Wahlkampf sein!

Weil die Partei so gut wie keine Chance hat, bei der Neuwahl am 23. Februar 2025 über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, starten die altgedienten Linken-Politiker Gregor Gysi (76), Dietmar Bartsch (66) und Bodo Ramelow (68) nun einen letzten Rettungsversuch.

Die drei Herren treten als Direktkandidaten in ihren jeweiligen Wahlkreisen an: Gysi im Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick, Bartsch in Rostock und Ramelow in Weimar-Erfurt. „Wir drei werden direkt kandidieren für den deutschen Bundestag und hoffen, auch die Direktmandate zu erringen“, sagte Gysi am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Grundmandatsklausel soll Linke retten

► Der Name der Rettungsaktion: „Mission Silberlocke“.

► Das Ziel: über die sogenannte Grundmandatsklausel in den Bundestag einziehen.

► Das Prinzip: Gewinnt die Partei mindestens drei Direktmandate, kann sie auch dann in der Stärke ihres Zweistimmenergebnisses in den Bundestag einziehen, wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht erreicht. Das hat die Linke schon 2021 gerettet, als sie mit 4,9 Prozent der Stimmen eigentlich aus dem Bundestag geflogen werden. Dank dreier Direktmandate in Berlin und Leipzig zog sie letztlich aber mit insgesamt 39 Abgeordneten in den Bundestag ein.

„Wir müssen unseren Beitrag leisten, dass linke Argumente in der Gesellschaft erhalten bleiben“, erklärte Gysi – und empfindet das Vorhaben (ebenso wie Bartsch und Ramelow) offensichtlich auch als Rettungsmission für das eigene politische Erbe. Innerparteilicher Streit habe die Partei lange gelähmt, räumte Bartsch ein. „Bei uns ist das vorbei.“

Wahlkampf statt Hobby-Keller? Zumindest Ramelow räumt ein, dass seine „persönlichen Lebensplanungen andere waren“. Gysi hingegen sieht sich mittendrin in einer neuen „Aufschwungsstimmung“. „Es gibt Leute, die man nie loswird – zum Beispiel mich“, schrieb Gysi auf X. Sollte er in den Bundestag einziehen, wäre er wohl Alterspräsident.