Der ehemalige Präsident Barack Obama hat die Politik des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert – und die Amerikaner zum Widerstand aufgerufen. Er sei „zutiefst besorgt“.

Er habe „ein Weilchen zugeschaut“, so Obama über die Trump-Regierung. Doch jetzt reicht es ihm offensichtlich. „Stellen Sie sich vor, ich hätte so etwas getan.“ Und weiter: „Es ist unvorstellbar, dass die gleichen Parteien, die jetzt schweigen, ein solches Verhalten von mir oder einer ganzen Reihe meiner Vorgänger toleriert hätten.“

Obamas Appell: Lasst euch nicht alles gefallen!

Es liege an den Menschen in den USA, das Problem zu lösen. Niemand werde zur Rettung kommen, zitierte CNN Obamas Rede am Donnerstag vor mehr als 5000 Studenten des Hamilton College im Bundesstaat New York. „Das wichtigste Amt in dieser Demokratie ist der Bürger.“

Er glaube nicht, dass die neuen Zölle „gut für Amerika“ sei, kommentierte der ehemalige US-Präsident (2009–2017) Trumps letzten Polit-Hammer. Noch mehr Sorgen machen ihm allerdings die innenpolitischen Entwicklungen: „Ich bin zutiefst besorgt über eine Regierung, die Universitäten bedroht, wenn sie Studenten, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen, nicht aufgeben.“

Und: „Die Vorstellung, dass das Weiße Haus Anwaltskanzleien sagen kann: Wenn ihr Parteien vertretet, die uns nicht gefallen, werden wir euch alle Aufträge entziehen oder euch daran hindern, Leute effektiv zu vertreten.“ Trump hatte mehrere Anwaltsfirmen massiv unter Druck gesetzt, deren Juristen etwa an Prozessen oder Ermittlungen gegen ihn beteiligt waren.

Obama deutlich: „Diese Art von Verhalten widerspricht dem grundlegenden Vertrag, den wir als Amerikaner haben.“

Demos gegen Trump geplant

Klar ist: Zehn Wochen nach Trumps offiziellem Amtsantritt formiert sich in den USA Widerstand gegen die Politik des Präsidenten. In vielen Städten sind für Samstag Demonstrationen geplant, die größte soll in der Hauptstadt Washington stattfinden. Die Veranstalter erwarten Zehntausende Teilnehmer landesweit.

Als Redner in Washington sollen auch mehrere Abgeordnete der Demokraten auftreten.