Kamala Harris hat die US-Wahl klar verloren. Doch ihre Karriere könnte noch eine schnelle Wendung nehmen. Es gibt Spekulationen, dass Präsident Joe Biden in den letzten Wochen seiner Amtszeit ihr einen Job auf Lebenszeit verschaffen könnte – als Richterin am Obersten Gerichtshof der USA.

Einzige Bedingung: Die derzeitige Richterin Sonia Sotomayor müsste freiwillig zurücktreten. Der Anwalt Bakari Sellers, der als Experte bei CNN arbeitet, sieht Harris als mögliche Nachfolgerin von Sotomayor. Die 70-Jährige wurde 2009 von Barack Obama nominiert und steht wegen ihrer Diabetes-Erkrankung unter Druck. „Newsweek“ berichtet, dass es bereits Rufe nach ihrem Rücktritt gab. Auch laut Politico (gehört wie BILD zu Axel Springer) werde dies bereits diskutiert.

Die Zeit für Harris rennt

Um die Juristin und ehemalige Staatsanwältin Harris ins Oberste Gericht zu bringen, braucht es aber nicht nur Sotomayors Rücktritt. Biden müsste Harris nominieren und der Senat müsste sie bestätigen. Die Demokraten haben dort nur eine hauchdünne Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen.

Aber die Zeit für Kamala Harris rennt. Joe Biden ist nur noch bis Januar 2025 im Amt, die Demokraten verlieren dann auch ihre Mehrheit im Senat an die Republikaner. Sollte Sotomayor erst nach Trumps Einzug ins Weiße Haus zurücktreten oder versterben, würde ihr Sitz voraussichtlich an einen konservativen Richter gehen.

„Ich halte das für einen sehr guten Plan“, sagte Experte Sellers bei CNN. „Richterin Sotomayor ist eine mehr als fähige Richterin gewesen. Aber ich möchte nicht, dass sie eine weitere Ruth Bader Ginsburg wird, die zu lange im Amt bleibt.“

Hintergrund: Ruth Bader Ginsburg hielt bis zu ihrem Tod im Alter von 89 Jahren an ihrem Amt als Richterin am Obersten Gerichtshof fest. Ihr Ausscheiden erlaubte es Donald Trump, Amy Coney Barrett zu nominieren und die Mehrheit zugunsten der konservativen Richter auszubauen.