Wehen bald wieder russische Flaggen bei den Olympischen Spielen?

Das wird von vielen Seiten für Olympia 2028 in Los Angeles immer wieder diskutiert. Und genau das stellte die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry (41) in Aussicht. Nur einen Tag nach ihrer Wahl sprach sie im Sky-Interview darüber, ob Länder überhaupt ausgeschlossen werden sollte.

Coventry dazu: „Ich bin (dagegen), aber ich denke, man muss jede Situation einzeln betrachten. Was ich gerne tun würde, ist eine Taskforce einzurichten.“

Die neue IOC-Präsidentin gewann zwei Gold-Medaillen im Schwimmen für Simbabwe, folgt auf Thomas Bach und ist die erste afrikanische Präsidentin des IOC. Deswegen weiß sie: Das Problem betrifft nicht nur Russland.

Coventry weiter: „Diese Taskforce versucht Richtlinien aufzustellen, die wir als Bewegung nutzen können, um Entscheidungen zu treffen, wenn wir in Konflikte verwickelt werden. (…) Wir haben schreckliche Konflikte in Afrika momentan. Das verschwindet also leider nicht.“

Im Mittelpunkt der Überlegungen sollen vor allem die Athleten stehen. Bei den Olympischen Spielen 2024 (Paris) durften russische Sportler teilnehmen. Allerdings nicht unter russischer Flagge.

Coventry: „Wie beschützen und unterstützen wir die Athleten? Wie stellen wir sicher, dass alle Athleten die Möglichkeit haben, an den Olympischen Spielen teilzunehmen? (…) Und unsere Verantwortung ist, sicherzustellen, dass alle Athleten da sind und sie sicher sind.“

Die Idee, Russland wieder am internationalen Sport teilhaben zu lassen, ist nicht neu. Kürzlich diskutierten US-Präsident Donald Trump und der russische Machthaber Wladimir Putin darüber.

Konkret zu einer russischen Rückkehr sagte Coventry: „Wir müssen das mit der Taskforce diskutieren.“

In autoritären Systemen wie Russland wird der Sport oft als Propaganda-Mittel verwendet. Ob die Taskforce das auch berücksichtigen wird?