Paukenschlag von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Er machte klar, wie sein Land sich künftig vor Russland schützen will: Entweder nehme die Nato sein Land rasch in ihre Allianz auf – oder die Ukraine werde erneut Atommacht.
Eigentlich wollte der Ukrainer in Brüssel den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union seinen „Siegesplan“ vorstellen. Doch am frühen Nachmittag schockte er anwesende Journalisten mit einer dramatischen Ankündigung.
In einem Gespräch mit dem amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (78) habe der Ukrainer vor einigen Wochen erklärt: „Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben, und dann werden sie unsere Verteidigung sein. Oder wir müssen eine Art von Bündnis eingehen. Außer der Nato kennen wir heute keine wirksamen Bündnisse.“
Seine Argumentation: „Welche dieser großen Länder, unter den Atommächten, waren (von Krieg, d. Red.) betroffen? Alle von ihnen? Nein, nur eines. Die Ukraine. Wer hat auf Atomwaffen verzichtet? Alle von ihnen? Nur einer. Die Ukraine. Wer befindet sich heute im Krieg? Die Ukraine.“
Der Ex- und möglicherweise auch zukünftige Präsident der USA habe Selenskyj recht gegeben, so der ukrainische Präsident in Brüssel.
Ukraine kann in wenigen Wochen Bombe bauen
Damit enthüllt Selenskyj, was ein hochrangiger ukrainischer Offizieller gegenüber BILD und anderen Politiker und Beamten schon vor einigen Monaten andeutete.
Der Westen solle nicht glauben, dass die Ukraine einen zweiten russischen Angriff auf Kiew hinnehmen werde. Vorher werde man sein Atomwaffenarsenal, auf das man seit Beginn der 1990er-Jahren freiwillig verzichte, erneut aufbauen. 2001 gab die Ukraine ihre letzte Nuklearwaffe ab.
Der Offizielle mit Spezialgebiet Waffenbeschaffung sagte in geschlossener Runde: „Wir haben das Material, wir haben das Wissen. Wenn es die Anordnung gibt, brauchen wir nur wenige Wochen bis zu ersten Bombe.“
Der Westen solle „weniger über Russlands rote Linien, anstatt viel mehr über unsere roten Linien nachdenken“, so die Warnung des Offiziellen.