Nachtigall, ick hör dir trapsen …

Beim 0:4 in München war wenig zu sehen von einer Eintracht, die als Tabellen-Dritter große Hoffnungen auf die Quali für die Champions League hat. Unbehagen löst mit Blick auf die kommenden Aufgaben vor allem die Leistungskurve von Kevin Trapp aus.

Seit der Ex-Nationalkeeper kurz vor Weihnachten gegen Mainz wegen einer Erkältung ausfiel und einen Tag später mit nacktem Oberkörper in der Urlaubs-Sonne von St. Barth badete (23.12.2024), scheint das sportliche Vertrauen in Trapp immer geringer zu werden.

Spürt er das? Zumindest wirkt der Saarländer, der kurioserweise immer noch von der Nationalelf spricht, sehr verunsichert. Spiele gewinnt er Eintracht nicht mehr, jetzt verlieren die Frankfurter sogar seinetwegen. 

Beim 0:1 rennt er sinnlos aus dem Tor, beim 0:2 irrlichtert Trapp durch den Strafraum. Kurz zuvor gab es eine ähnliche Szene. Immer öfter diskutieren Spieler wie Theate oder Kristensen auf dem Platz mit Trapp, wenn sie mit dem Spiel des Keepers unzufrieden sind.

Doch Trainer Toppmöller steckt in einem Führungsspieler-Dilemma. So wie im vergangenen Jahr, als er zum Spielende das ein oder andere Mal den maladen Sebastian Rode einwechselte und dann noch ein ärgerliches Gegentor fiel, und damit zu gutmütig war.

Auf der anderen Seite würde er sich bei einer kompletten Enteierung seines Kapitäns im Kampf um die Königsklasse ein gewaltiges Stress-Thema ins Haus holen.

Was er auch weiß: Ersatzmann Kaua Santos fehlt das Selbstvertrauen nach seinen Mega-Patzern gegen Mainz, als er für den leicht erkälteten Trapp einspringen musste. Auch eine Entscheidung pro Santos könnte die Champions League gefährden.

Eine Zwickmühle, denn das Vertrauen in Trapp wird von Woche zu Woche ebenfalls weniger.