Das lang erwartete Live-Gespräch zwischen US-Unternehmer Elon Musk (u.a. X, Tesla, SpaceX) und AfD-Chefin Alice Weidel begann mit einer kaum bemerkten Panne.

Als Musk kurz vor 19 Uhr das Live-Gespräch startete, brach es nach 22 Sekunden plötzlich ab. Der Grund war kein technischer Fehler, sondern ein Tippfehler. Musk hatte das Gespräch „Conversation with the Leading Candidates to run Germany“ genannt. „Gespräch mit den führenden Kandidaten für die Führung Deutschlands“.

Mit „den Kandidaten“?

Kurz darauf startete Musk das Gespräch erneut, diesmal mit einem leicht veränderten Titel: „Gespräch mit dem führenden Kandidaten für die Führung Deutschlands“.

Aus Plural wurde Singular. Denn Musk hat kein Interesse daran, mit den Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP zu sprechen, sondern will lediglich für die AfD werben. Dies tat er auch im Live-Gespräch und rief die Deutschen auf, die Rechtsaußen-Partei zu wählen.

Weidel konnte mit ihren Englisch-Kenntnissen überzeugen. Nur einmal bezeichnete sie Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) als „running mate“. So wird in den USA aber nicht der politische Konkurrent, sondern der Wahl-Partner bezeichnet. So war etwa Vize-Kandidat J.D. Vance (40) „running mate“ von Donald Trump (78).

▶︎ BILD weiß: Weidel hatte neben einem Techniker zur Sicherheit auch einen Englisch-Muttersprachler im Raum. Der AfD-Mitarbeiter war nur selten zu hören, auch, wenn Weidel gelegentlich nicht das richtige Wort einfiel.

76 Minuten unterhielten sich die beiden – phasenweise war es ein verworrener Austausch über Adolf Hitler, Menschen auf dem Mars und Gott. Die ersten 15 Minuten sprachen die beiden recht technisch über die Energieversorgung Deutschlands, ehe das Gespräch Fahrt aufnahm und die beiden u.a. über Bildung, Bürokratie und Migration sprachen.

Geradezu überraschend war nach dem teils herzlichen Gespräch mit vielen Lach-Einlagen der kalte Abschied. Als Weidel Musk über seine Besiedelungspläne des Mars und seinen Glauben an Gott ausgefragt hatte, erklärte sie plötzlich, sie wisse nicht mehr, was sie sagen solle.

Zackig bedankte sich Weidel für das Gespräch und verabschiedete sich. Etwas überrumpelt murmelte auch Musk einige Abschiedsworte und innerhalb von Sekunden war alles vorbei.