Milliarden-Mann Elon Musk, der engste Berater von US-Präsident Donald Trump, war auf Crash-Kurs. Die Verkaufszahlen seines Auto-Unternehmens Tesla brachen im Januar um elf Prozent ein. Die Krise wurde so groß, dass Musk am Dienstagmorgen auf X sogar von „Armageddon“, der größtmöglichen Katastrophe, sprach. Aber: Seit Dienstagmittag ist Musks E-Auto-Unternehmen an der Börse gestiegen!
Kostete eine Aktie vor einer Woche noch 216 Euro, kletterte sie am Donnerstag zwischenzeitlich auf 270 Euro. Ein Plus von 25 Prozent!
Offenbar kein Zufall: Am Dienstag hatte Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Importe von Autos und Autoteilen in die USA festgelegt. Will Trump seinem Tech-Kumpel damit helfen? Fakt ist: Nahezu alle großen Autobauer betreiben Werke in den USA.
▶︎ BMW fertigt in South Carolina, Toyota in Kentucky und mehreren anderen Bundesstaaten, Nissan in Tennessee, Mercedes-Benz in Alabama und Honda in Indiana sowie Ohio. Aber nur Tesla produziert für Amerikaner ausschließlich in Amerika.
„Autos könnten Tausende Dollar mehr kosten“
Deswegen treffe es andere Hersteller härter als Musk, meint der renommierte Auto-Analyst Matthias Schmidt. Der Gründer des deutsch-britischen Analyseinstituts Schmidt Automotive Research sagt zu BILD: „Ihre Autos könnten Tausende-Dollar mehr kosten.“
Tesla-Modelle hätten deswegen das Potenzial, im Preis wettbewerbsfähiger zu werden als andere Hersteller, „die aufgrund der Zölle eine teilweise Preissteigerung erfahren werden“. Insbesondere, „da Teile der Wertschöpfungskette ebenfalls mit den neuen Zollsätzen belegt werden, auch wenn die Endmontage in den USA erfolgt.“
▶︎ Heißt: Egal ob ein Autobauer in Amerika fertig produziert oder nicht, mit der Einfuhr jeglicher Autoteile wird trotzdem Kasse gemacht.
Laut Analysten des Beratungs-Unternehmens Bernstein könnte das die Kosten der Autohersteller um bis zu 75 Milliarden Dollar (etwa 69,5 Mrd. Euro) pro Jahr in die Höhe treiben. Eine Rechnung, die letztlich bei den Autokäufern landet.
Trump: „Hat mich nie um Gefallen gebeten“
Trump betonte, dass Musk mit der Zoll-Entscheidung nichts zu tun hatte: „Er hat mich nie um einen Gefallen gebeten.“
Musk ist nicht nur Zoll-Zoff-Gewinner, sondern profitiert schon seit Langem von der US-Regierung: Seit 2008 hat er über neun Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von Emissionsgutschriften eingenommen. Sie waren unter Ex-Präsident George W. Bush Teil staatlicher Umweltprogramme. Der Grund war schlicht: Der Sprit wurde für die Amis zu teuer. Die Lösung sollten Stromer sein. Andere Autobauer kauften Öko-Lizenzen für viel Geld.