Zufall oder Schicksal? Innerhalb weniger Stunden treten zwei unserer wichtigsten Weltmeister ab.
Mats Hummels beendet freiwillig seine Karriere. Thomas Müller zwangsweise seine Bayern-Ära.
Dazu veröffentlicht der Rekordmeister ein gemeinsames Foto: Die Herren Dreesen, Eberl, Freund und Müller strahlen, als sei der Vertrag gerade auf Lebenszeit verlängert worden. Dabei kriegt Müller nur 15 Tage Zuschlag wegen der Klub-WM.
15 Tage! Wie mag sich Müller dabei gefühlt haben? Etwa gedemütigt? Oder sogar erleichtert, weil das Theater nun vorbei ist?
Die Bayern haben nur noch eine Chance, den bisher versemmelten Abschied von Liebling Müller zu retten:
► Macht ihn zu Eurem Kapitän bei der Klub-WM! Zeigt damit allen: Er ist unser Herzens-Anführer!
► Lasst ihn noch einmal auf der Weltbühne glänzen! Trainer Kompany muss ihn so lange spielen lassen, wie es vertretbar ist.
► Gebt ihm die Chance, sich in den USA für die USA zu empfehlen.
Man stelle sich vor: Müller erhält nach dem Finale aus der Hand von Fifa-Boss Infantino dessen neu erschaffenen Klub-WM-Monster-Pokal.
Das wäre am 13. Juli 2025. Auf den Tag genau elf Jahre nach dem WM-Sieg von Rio – wieder Weltmeister?
Vielleicht winkt Müller anschließend ein Wechsel der anderen Art. Ich bin sicher: Bei seinem ersten Auftritt in einer US-TV-Show werden die Amerikaner den charming Boy aus Bavaria lieben lernen. Und Hollywood ist nicht weit. Müller wäre nicht der erste Sportler, der Kamera-Karriere macht …
Und Mats Hummels?
Er geht als Spieler – und kehrt bestimmt in den Fußball zurück. In Dortmund diskutieren die Fans bereits, ob der kluge und manchmal anstrengende Hummels langfristig einer für die höheren Etagen des BVB wäre.
Apropos Dortmund: Nach dem Sieg gegen Mainz haben sie mit 4:1 auch Freiburg geputzt, den nächsten Champions-League-Rivalen.
Die Sorgenkinder Gittens, Guirassy und Beier wirken wie wachgeküsst. Auf der Tribüne jubelt „Aki“ Watzke völlig losgelöst. So was hat man lange nicht gesehen …
Dortmund scheint Niko Kovac und seinen pragmatischen Fußball endlich zu kapieren. Ob es für die Qualifikation zur Champions League reicht, bleibt offen. Lässt jedoch für das Viertelfinale am Mittwoch in Barcelona hoffen.
★★★
Ein Armutszeugnis für die Liga ist der DFB-Pokal. Inklusive Meister Leverkusen haben sich alle dabei blamiert, Bielefeld auf dem Weg nach Berlin aufzuhalten. Den Ostwestfalen sei die verdiente Reise in die große Stadt zum großen Endspiel gegönnt. Die Ein-Herz-für-die-Kleinen-Romantiker finden’s toll.
Hoffentlich werden nicht alle Zuschauer bestraft mit einem langweilig-einseitigen Finale gegen den VfB Stuttgart. Wie bisher immer, wenn es ein Drittligist nach Berlin geschafft hat. Oder zeigt’s Arminia noch einmal der Bundesliga?
