Was für ein Schmierentheater!
Dieses Derby hatte mal wieder alles zu bieten. Im türkischen Pokal-Viertelfinale kegelte Galatasaray Istanbul den Erzrivalen Fenerbahce Istanbul mit 2:1 aus dem Pokal. Für Fenerbahce-Coach José Mourinho die nächste verpasste Titelchance nach dem bitteren Aus in der Europa League gegen die Glasgow Rangers. Gala-Topstürmer Victor Osimhen (26) sorgte in der ersten Halbzeit mit einem Doppelpack für den Sieg – Fener schaffte nur durch Szymanski den zwischenzeitlichen Ausgleich.
In der ersten Hälfte fielen die Tore, in der zweiten flogen die Fetzen!
85. Minute: Fenerbahces Skriniar (früher Inter Mailand) checkt Osimhen (von Neapel ausgeliehen), die sich beide noch aus Duellen der Serie A bestens kennen, im Zweikampf weg. Osimhen springt danach auf, wird vom eingewechselten Müldür bepöbelt, Skriniar kommt dazu, danach die Bänke beider Mannschaften. Es entwickelt sich ein minutenlanges Handgemenge.
Ex-Leverkusen-Star Kerem Demirbay und Yilmaz (beide Galatasaray) sowie Yandas (Fenerbahce) sehen Rot – und nach dem Spiel auch Mourinho!
Als die Partie nach 15-minütiger Nachspielzeit abgepfiffen war, läuft Mourinho von hinten zu seinem Gegenüber Okan Buruk und greift ihm an die Nase. Galatasaray-Trainer Buruk geht theatralisch zu Boden, hält sich das Gesicht. Mourinho kassiert für den Angriff nach Abpfiff noch Rot!
Der Galatasaray-Trainer sagt im Nachgang zu dem Vorfall: „Er fasst mir von hinten an die Nase, während ich weiterlaufe. Da ist ein kleiner Kratzer. Das ist natürlich nicht sehr nett und stilvoll.“
Metin Öztürk, Vizepräsident von Galatasaray, kritisiert Mourinho dafür scharf: „Dieser jüngste Vorfall ist nicht nur eine Attacke auf den Trainer von Galatasaray, sondern auf den türkischen Fußball. Das ist Mourinho, ich weiß nicht, woher er die Courage nimmt. Wo in der Welt kann er das machen?“
Immer wieder fällt Mourinho mit Eskapaden auf – insbesondere nach Niederlagen. Zuletzt schoss er gegen das Schiedsrichtergespann nach dem Rückspiel gegen die Rangers in der Europa League: „Der Referee und der VAR haben entschieden, dass wir ins Elfmeterschießen mussten. Es hätte in den 120 Minuten drei Strafstöße geben müssen“, sagte er.
Nach dem nächsten Titel-K.o. bleibt für Fenerbahce nur noch eine kleine Resthoffnung auf den ersten Ligatitel seit elf Jahren. Doch auch da hat der Erzrivale zurzeit die Nase vorn …