Nach Angaben der Wahlbehörden haben sich die Moldauer in einem Referendum knapp für eine Verankerung des EU-Beitritts des Landes in der Verfassung ausgesprochen.

Nach Auszählung aller Wahlzettel stimmten laut Wahlkommission 50,46 Prozent der Teilnehmer am Sonntag für eine Änderung der Verfassung.

Doch trotz des proeuropäischen Ergebnisses steht eine brisante Frage im Raum: Haben Kriminelle versucht das Referendum in der früheren Sowjetrepublik zu manipulieren?

Das behauptet die prowestliche Präsidentin Maia Sandu – und beruft sich auf „eindeutige Beweise“, wonach mithilfe einer ausländischen Macht 300.000 Stimmen gegen den EU-Beitritt Moldaus gekauft wurden. Dies sei ein „beispielloser Angriff auf die Freiheit und Demokratie unseres Landes“, schrieb Sandu auf X (vormals Twitter). Ziel der Kriminellen sei es, Angst und Panik in der Bevölkerung zu schüren.

Die nach einem EU-Beitritt strebende Führung des Landes sieht Russland als größte Bedrohung für die Stabilität der Republik. Es würden zig Millionen Euro, Lügen, Propaganda und „die schändlichsten Mittel eingesetzt, um unsere Nation in Unsicherheit und Instabilität gefangen zu halten“, so Sandu weiter.

Sandu führt bei Präsidentschaftswahl

Bei der zeitgleich stattfindenden Präsidentschaftswahl lag Sandu Teilergebnissen zufolge mit 38 Prozent vorn. Der Kandidat der russlandfreundlichen Sozialisten, Alexandr Stoianoglo, war jedoch mit knapp 29 Prozent der Stimmen erfolgreicher als erwartet.

Gegen ihn tritt Sandu voraussichtlich am 3. November in einer Stichwahl an.